Scharf: Tiefer Einblick in kleinste Strukturen
Bayern erforscht erfolgreich die Welt der Nanopartikel
Pressemitteilung Nr. 24/18
Bayern hat zahlreiche Projekte auf den Weg gebracht, um die Chancen der Nanotechnologie zu nutzen und mögliche Risiken frühzeitig zu erkennen. So entwickelt beispielsweise die Universität Bayreuth Methoden, mit deren Hilfe sich Nanopartikel aus Produktionsabfällen zurückgewinnen lassen, bevor sie entsorgt werden. Dazu betonte die Bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf heute anlässlich eines Symposiums zur Nanotechnologie im Landesamt für Umwelt in Augsburg: "Die Erforschung der Nanotechnologie ist eine lohnende Investition in die Zukunft. Forschung und Technik lernen immer mehr von der Natur. Die neuen Erkenntnisse der Nanotechnologie bieten uns einen tiefen Einblick in kleinste Strukturen. Diese Fortschritte brauchen wir, um Herausforderungen beim Umweltschutz und bei der Anpassung an den Klimawandel zu meistern. Wir wollen das Potenzial der Nanotechnologie verantwortungsvoll ausschöpfen, um zum Beispiel Rohstoffe und Energie zu sparen und Treibhausgase zu reduzieren."
Insbesondere das Verhalten von Nanopartikeln in der Umwelt soll weiter untersucht werden. Der TU München ist hier ein Durchbruch gelungen: Erstmals konnten Wissenschaftler Nanopartikel in der Umwelt nachweisen und quantifizieren. Dafür haben sie den Umweltpreis der Bayerischen Landesstiftung erhalten. Für die Begleitforschung zur Nanotechnologie investiert das Bayerische Umweltministerium bis 2020 innerhalb von 12 Jahren rund 10 Millionen Euro. Scharf: "Wir sind stolz auf die erzielten Erfolge. Die Projekte liefern wertvolle Ideen zur umweltverträglichen Anwendung der Nanotechnologie." Bereits 2013 hatte das Umweltministerium den Projektverbund "UMWELTnanoTECH" gestartet, unter dessen Dach zehn Projekte finanziert wurden.
Unter dem Begriff Nanotechnologie werden alle Verfahren und Anwendungsbereiche verstanden, bei denen die neuartigen funktionalen Strukturen eine Größe von unter 100 Nanometern haben. Im Alltag kommt Nanotechnologie zum Beispiel bei Sonnenschutzmitteln, Klimaanlagen oder Brillengläsern zum Einsatz. Ein Nanometer entspricht einem milliardstel Meter. Zum Vergleich: Ein menschliches Haar ist rund 80.000 Nanometer dick.
Weitere Informationen im Internet unter www.nanowissen.bayern.de