Scharf: Internationale Partnerschaften beim Klimaschutz ausbauen
Kooperation mit Israel wird intensiviert
Pressemitteilung Nr. 5/17
Bayerns Klimapolitik wird auf internationaler Bühne weiter gestärkt und vernetzt. Die mit Israel auf der Weltklimakonferenz Ende 2015 vereinbarte Kooperation im Bereich Klimaschutz soll helfen, vor allem die für das Klima besonders schädlichen Gase in Kältemitteln weiter zu reduzieren. Dazu soll die bayerisch-israelische Zusammenarbeit vertieft werden, betonte heute die Bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf im Vorfeld des Neujahrsempfangs des Bayerischen Umweltministeriums. "Klimapolitik ist Welt-Innenpolitik. Klimaschutz ist ein internationales Gemeinschaftsprojekt. Ich möchte unsere internationale Vernetzung noch stärker ausbauen Mit der bayerisch-israelischen Zusammenarbeit stellen wir unsere gemeinsamen Anstrengungen im Kampf gegen den fortschreitenden Klimawandel auf ein breiteres Fundament. Wir nehmen insbesondere F-Gase ins Visier. Diese klimaschädlichen Chemikalien müssen Schritt für Schritt reduziert werden. Auch mit Südafrika wollen wir bei den Kältemitteln zukünftig zusammenarbeiten", so Scharf. F-Gase sind bis zu 23.000-Mal schädlicher für das Klima als CO2. Ihr Ausstoß hat seit 1990 weltweit ungebremst zugenommen. Im Rahmen des Kooperationsprojekts mit Israel zeigt das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) auf, wie F-Gase nach und nach gegen klimafreundliche Kältemittel ausgetauscht werden können. Dazu hat das LfU eine Broschüre mit Beispielen aus Bayern in Deutsch und Englisch veröffentlicht. Das Bayerische Umweltministerium finanziert das Projekt seit 2014 mit rund 360.000 Euro.
Zusammen mit der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit wurden bisher acht Experten aus Israel eingeladen, um praktische Beispiele in Bayern kennenzulernen und sich gegenseitig fachlich auszutauschen. Ende März sollen zwei weitere Kältetechnik-Experten aus Israel nach Bayern kommen und Betriebe besuchen, die Kälteanlagen mit klimafreundlichen Kältemitteln betreiben. Anschließend werden sie ein zweiwöchiges Trainingsprogramm absolvieren, in dem aufgezeigt wird, wie eine Umstellung auf klimafreundliche Alternativen sowohl technisch als auch wirtschaftlich gelingen kann. Die Experten sollen dadurch in die Lage versetzt werden, das neu erlernte Wissen als Multiplikatoren weiterzugeben.
F-Gase werden vor allem als Kältemittel in Klima- und Kälteanlagen verwendet. Sie werden als Ersatzstoffe für FCKW (Fluorchlorkohlenwasserstoffe) eingesetzt, die die Ozonschicht schädigen und deshalb in Deutschland bereits seit Anfang der neunziger Jahre verboten sind - und inzwischen auch international streng durch das Montrealer Übereinkommen reguliert sind. Durch die Beschlüsse der Staatengemeinschaft in Kigali vom Oktober 2016 wurde das Montrealer Übereinkommen jetzt auch auf F-Gase erweitert.
Weitere Informationen unter http://www.lfu.bayern.de/analytik_stoffe/f_gase/index.htm