Industrielle Reinigung von buntmetallhaltigen Abwässern

Buntmetalle sind wichtige Rohstoffe für viele industrielle Fertigungsprozesse. Allerdings fallen bei der Verarbeitung und Entsorgung buntmetallhaltiger Produkte Abwässer an, die eine hohe Toxizität aufweisen und somit entsorgt werden müssen. Die Lagerung des schwermetallhaltigen Abraums auf Halden und in Sickerbecken, trägt zu einer zum Teil massiven Belastung der Oberflächenwässer bei.
In Bayern sind zahlreiche metallverarbeitende Betriebe von der Problematik einer Abwasserreinigung betroffen. Die aktuellen Methoden der Abwasserbehandlung führen zur Produktion von hochvoluminösen Schlämmen mit durchschnittlich 10% Schwermetallanteil. Diese Konzentration ist in der Regel für eine wirtschaftliche Rückgewinnung dieser Wertstoffe zu gering, sodass diese Schlämme nach derzeitigem Stand der Technik deponiert werden müssen.
Im Rahmen des ForCYCLE I Projekts „Rückgewinnung von Buntmetallen aus Industrieabwässern“ wurde ein Verfahren zur hydroxidfreien Fällung von Buntmetallen (Kupfer (Cu), Nickel (Ni), Zink (Zn), Silber (Ag), Gold (Au)) aus Industrieabwässern entwickelt (sog. SPOP-Cycle Verfahren: Spezifische Produkt Orientierte Präzipitation). Mit diesem Verfahren können aus Industrieabwässern mit unterschiedlichsten Zusammensetzungen und Konzentrationen an Schwer- und Edelmetallen anstatt voluminösem Hydroxidschlamm Buntmetall-(Eisen-)Oxide oder metallische Phasen rückgewonnen werden. Zurück bleibt eine neben den Metall-Oxiden, bzw. metallischen Phasen eine nahezu metallfreie wässrige Lösung. Die praktischen Voraussetzungen für eine Umsetzung dieses Verfahrens im industriellen Maßstab wurden somit erfüllt.
Ziel dieses Projektes ist der Bau einer portablen Pilotanlage zur Behandlung von belasteten Abwässern. Diese Einheit soll für unterschiedliche Anforderungen verschiedener Industriezweige und –abwässer gezielt angepasst werden können und somit die Problematik der Deponierung von schwermetallhaltigen Schlämmen aus Industrieabwässern lösen.