Gesamtkonzept zur Rückgewinnung von Metallen aus Abwässern verschiedener Branchen: Bau einer portablen Technikumsanlage
Projektinhalt
Viele Industriezweige benötigen Schwermetalle zur Herstellung ihrer Produkte. Dabei fallen große Mengen metallbelasteter Abwässer an. Zur Wasseraufbereitung wird das saure Abwasser meist neutralisiert. Dabei werden die Metalle in einen Hydroxidschlamm gebunden. Diese Metalle werden in der Regel nicht aus den Schlämmen zurückgewonnen.
Im Rahmen des ForCYCLE I-Projektverbundes wurde bereits im Labormaßstab ein Verfahren zur hydroxidfreien Fällung von Buntmetallen (u.a. Kupfer (Cu), Nickel (Ni), Zink (Zn), Silber (Ag), Gold (Au)) aus Industrieabwässern entwickelt (Teilprojekt „Entwicklung einer Gesamtlösung zur effektiven Rückgewinnung von Buntmetallen aus Industrieabwässern“). Dieser sog. SPOP-Prozess (Spezifische Produkt-Orientierte Präzipitation) ermöglicht eine Fällung von Buntmetallen im Labormaßstab mit Rückgewinnungsraten in Höhe von > 99%.
Ziel dieses Vorhabens war es, den SPOP-Prozess zur effektiven Rückgewinnung von Metallen aus Industrieabwässern in einen Technikumsmaßstab zu überführen und verschiedene Abwässer mit unterschiedlichen Anforderungen zu testen.
Hierzu wurde eine portable Pilotanlage zur Behandlung buntmetallhaltiger Abwässer geplant und gebaut.
Es konnte gezeigt werden, dass Metalle mithilfe des SPOP-Prozesses effektiv aus unterschiedlichen Industrieabwasserströmen zurückgewonnen werden können. Die Technikumsanlage wurde für verschiedene synthetisch hergestellte und Realabwässer getestet und zeigen Potentiale für eine breite Anwendbarkeit. Gleichzeitig bestehen Herausforderungen durch unterschiedliche Zusammensetzungen der Abwässer und jeweils spezifisch zu bestimmende Parameter des Rückgewinnungsprozesses.
Mit der individuell abstimmbaren Anlagentechnologie bestehen Weiterentwicklungsmöglichkeiten zukünftig auch weitere Bunt- und Edelmetalle für die Anforderungen aus unterschiedlichen Industriezweigen für die Rückgewinnung erschließbar zu machen.
Ansprechpartnerin
Prof. Dr. Soraya Heuss-Aßbichler, Ludwig-Maximilians-Universität München