Innovationspreis Abwasser 2012 - Gemeinde Rott
Foto: StM Dr. Marcel Huber, Quirin Krötz (1. Bürgermeister)
Planer
Planungsgemeinschaft Ingenieurbüro Wolff und Ingenieurbüro Dr.-Ing. Schreff
Projekttitel
Sanierung einer Abwasserteichanlage für 4.500 EW unter Nutzung der bestehenden Bausubstanz und angepasster Mischwasserbehandlung
Kurzbeschreibung
Eine vorhandene belüftete, mehrstufige Abwasserteichanlage muss aufgrund veralteter Bau- und Maschinentechnik sowie wegen unzureichender Reinigungsleistungen, insbesondere bei Mischwasserzuflüssen, saniert werden. Das Sanierungskonzept sieht dabei vor, den nach den Regeln der Technik erforderlichen Mischwasserzufluss (QM,min) in zwei Reaktoren nach dem SBR-Verfahren zu behandeln. Aufgrund der Bodenverhältnisse muss das Abwasser zu diesem Reaktor über ein neu zu errichtendes Pumpwerk um 10 Meter gehoben werden. Zur Rückgewinnung der Lageenergie sollte der Ablauf über eine Turbine geführt werden. Der Zufluss, der über QM,min hinaus geht, wird bis zu QM,max in einem der vorhandenen Teiche mechanisch gereinigt und zwischengespeichert. Danach fördert ein weiteres, neu zu errichtendes Pumpwerk diesen Zufluss in einen sog. Ausweichbodenfilter, der in einem der vorhandenen Abwasserteiche errichtet werden soll. Alle noch größeren Mischwasserzuflüsse als QM,max werden ebenfalls über die vorhandene 6 mm Rechenanlage geführt und mittels eines Trennbauwerks direkt dem Vorfluter zugeleitet. Das mittlere Mischungsverhältnis während dieser Entlastung ist dabei auf einen Wert größer 15 festgelegt. Der Überschussschlamm wird aerob simultan im SBR stabilisiert. Zudem sind eine P-Fällungsanlage sowie eine mechanische Überschussschlammeindickung vorgesehen.
Bewertung
Als besondere Innovation stellt sich der Ausweichbodenfilter zur biologischen Mischwasserbehandlung dar. Damit kann das Volumen des Bioreaktors minimiert werden. Hierzu werden die Grenzen des Mischwasserfaktors nach DWA -A 198 in angemessener Weise ausgenutzt. Die Planungen zur Sanierung der Abwasserteichanlage sind auf die örtlichen Gegebenheiten gut abgestimmt und weisen mit dem Ausweichbodenfilter ein technisch vergleichsweise neues Element auf, welches sich auf eine Reihe vergleichbarer Anlagen in Bayern anwenden lässt.
Kosten
Voraussichtlich 2.332.000 Euro
Baubeginn, Bauende
01.04.2013 – 06.06.2014