Umweltforschung und Umweltmedizin
In Gegenwart von Staatsministerin Scharf hat das Helmholtz-Zentrum München (HZM) neue Laboratorien am Institut für Umweltmedizin in Betrieb genommen. Dies ist ein weiterer Meilenstein in unserem gemeinsamen Bestreben, Umweltforschung und Umweltmedizin in Bayern auszubauen.
Erst im Oktober 2016 wurden in Augsburg neue Forschungslaboratorien für das Universitäre Zentrum für Gesundheitswissenschaften am Klinikum Augsburg (UNIKA-T) eröffnet, das ebenfalls von Prof. Traidl-Hoffmann geleitet wird. Und im Dezember 2016 hat Ministerpräsident Horst Seehofer die medizinische Fakultät der Universität Augsburg gegründet, mit den beiden Schwerpunkten Umweltmedizin und Medizininformatik. Bei der Gründung dieser Fakultät stellte Ministerpräsident Seehofer fest: „Wir wollen nicht, dass uns unsere Umwelt krank macht. Diese Sorge treibt die Menschen um. Daher müssen wir mehr über Prävention, Diagnose und Behandlung von solchen Erkrankungen wissen. Augsburg wird Maßstäbe setzen in der Umweltmedizin.“ Dies ist ein starkes Bekenntnis der Staatsregierung zur Stärkung der umweltmedizinischen Kapazitäten in Bayern.
Zu den Umwelterkrankungen zählen insbesondere Allergien. Frau Professor Traidl-Hoffmann hat festgestellt, dass Allergien mittlerweile die häufigste chronische Erkrankung in Deutschland und Europa sind. Die Bayerische Staatsregierung hat daher schon vor einigen Jahren begonnen, Gegenmaßnahmen zu ergreifen und beispielsweise bereits 1998 die TU München dabei unterstützt, das Zentrum „Allergie und Umwelt“ (ZAUM) einzurichten. Damals gab es weltweit keine vergleichbare Einrichtung, in der Allergie- und Umweltforschung so eng miteinander verknüpft waren. Inzwischen genießt das Zentrum einen hervorragenden internationalen Ruf. Von Anfang an hat die TU München mit dem Helmholtz Zentrum München bestens zusammengearbeitet: Eine Zusammenarbeit, die bis heute reiche Früchte trägt.
Auch bestimmte Weichmacher in Kunststoffen können das Allergierisiko bei Kindern erhöhen. Mögliche Belastungen durch persistente organische Schadstoffe und besonders besorgniserregende Stoffe, die ein Risiko für die Umwelt darstellen, müssen daher weiter reduziert werden. Das Umweltministerium unterstützten das Landesamt für Umwelt und das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit seit Jahren dabei, Schadstoffrisiken zu beobachten und zu reduzieren. Das Gesundheitsministerium entwickelt zusammen mit dem Umweltministerium das bisher manuell betriebene Pollenflugmessnetz zu einem modernen elektronischen Informationsnetzwerk (ePIN) weiter. Dem Kampf gegen Allergien dienen auch die neuen Laboratorien am HZM: Sie werden für die umweltmedizinische Forschung gute und wichtige Dienste leisten und die neuen Laboratorien in Augsburg ergänzen. Ein besonderer Vorteil sind die anliegenden Klimakammern am HZM. Sie ermöglichen den direkten Austausch mit den Klima- und Umweltforschern, was bisher weltweit einmalig ist.