Umweltforschungsstation Schneefernerhaus
Die Umweltforschungsstation Schneefernerhaus (UFS) ist Bayerns Zentrum für Klima- und Höhenforschung auf 2.650 Metern und ist Deutschlands höchstgelegene Forschungsstation. Durch saubere Luft und wenige Wolken in dieser Höhenlage bietet die Umweltforschungsstation ausgezeichnete Bedingungen für Wissenschaftler, um z. B. die Atmosphäre kontinuierlich zu erkunden. Die moderne Infrastruktur ermöglicht Forschungsarbeiten über die Aufklärung wetter- und klimawirksamer Prozesse mit Ergebnissen auf international höchstem Niveau.
Am 06. November 2014 feierte die Umweltforschungsstation Schneefernerhaus ihr 15-jähriges Bestehen.

Infrastruktur für wissenschaftliche Exzellenz
Das Schneefernerhaus dient als:
- Einrichtung für die Erforschung des Klimawandels, der Geo- und Biosphäre sowie umweltmedizinischer Fragestellungen,
- Observatorium für Luftschadstoffe, Klimagase, Wetter- und Naturphänomene sowie internationale Netzwerke,
- Kommunikationszentrum für Lehre, Bildung und Nachhaltigkeitsstrategien.
Seit der Eröffnung am 12. Mai 1999 haben Wissenschaftler auf der Zugspitze mit hochmodernen Messmethoden und neuester wissenschaftlich-technischer Infrastruktur bedeutende Ergebnisse erzielt. Diese wurden z. B genutzt in internationalen Projekten von NASA, ESA oder der Weltmeteorologischen Organisation (WMO) der Vereinten Nationen.
"Virtuelles Institut Umweltforschungsstation Schneefernerhaus"
Die Umweltforschungsstation wird seit 2007 unter der Federführung des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Gesundheit als "Virtuelles Institut" geführt. Die Betriebsgesellschaft der UFS versteht sich als neutraler Servicepartner der Wissenschaft für die hochalpine Mess- und Experimentierplattform. Sie konzentriert sich dabei insbesondere auf das Gebäudemanagement. Neben nachgeordneten Einrichtungen des Freistaates Bayern gehören folgende Organisationen dem Virtuellen Institut an:
- Umweltbundesamt
- Deutscher Wetterdienst
- Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt
- Karlsruhe Institute für Technologie
- Helmholtz-Zentrum München
- Max-Planck-Gesellschaft
- Ludwig-Maximilians-Universität München
- Technische Universität München
- Universität Augsburg.
Die Umweltforschungsstation Schneefernerhaus wird im Rahmen des "Klimaprogramms Bayern 2020" vom Freistaat unterstützt. Dadurch konnten z. B. der Steinschlag- und Lawinenschutz ausgebaut sowie die alte "Hangbahn" durch eine neue moderne Forschungsseilbahn ersetzt werden.
Gemeinschaftsprojekt der Höhenforschungsstationen: "Virtuelles Alpenobservatorium"
Im September 2013 gab der Bayerische Umweltminister Dr. Marcel Huber den Startschuss für die gemeinsame Forschungsarbeit im Rahmen des "Virtuellen Alpenobservatoriums" (VAO).
Das Gemeinschaftsprojekt basiert auf besonderen Bedingungen der Region Alpenraum:
- Sie ist mit 14 Millionen Menschen der am dichtesten besiedelte Gebirgsraum der Welt. Daraus entstehen konkurrierende ökonomische Interessen zwischen Industrie, Landwirtschaft, Tourismus und Verkehr.
- In der Region herrschen drei Klimate: atlantisch, mediterran, und kontinental. Zudem variieren die Klimate lokal besonders stark. Somit dient der Alpenraum als ein besonders empfindlicher "Zeiger" für Klima- und Umwelt-Veränderungen.
Ziel der Forschergruppen ist es, genauere Prognosen über die Auswirkungen des Klimawandels im gesamten Alpenbereich zu erhalten, um die regionalen Besonderheiten bei der Bewältigung der Folgen des Klimawandels besser berücksichtigen zu können. Dafür sind zwölf verschiedene Forschungsvorhaben vorgesehen. Eines analysiert zum Beispiel die Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit der Menschen, ein anderes untersucht die Veränderungen des alpinen Wasserhaushalts.
Für die Forschungsarbeit haben sich auf Initiative der Umweltforschungsstation Schneefernerhaus die Internationale Stiftung Hochalpine Forschungsstation Jungfraujoch und Gornergrat (Schweiz), das Höhenobservatorium auf dem Sonnblick (Österreich) und die Europäische Akademie Bozen (Italien) zusammengeschlossen.
Die Bayerische Staatsregierung unterstützt das VAO mit drei Millionen Euro.
Weiterführende Informationen
Links
Klimaschutz
Klimapolitik
Bayerische Klima-Allianz
Bayerische Klimabörse
Kommunale/r Klimaschutz und Klimaanpassung
Klima schützen - so geht's
Klimaforschung
- Übersicht
- Klima-Report Bayern 2015
- Zentrum Stadtnatur und Klimaanpassung
- Projektverbund: "Bayerische Landschaften im Klimawandel"
- Projektverbund BayKlimaFit
- Regionalkonferenz Alpen
- Kongress Klimaforschung Bayern 2013
- Umweltforschungsstation Schneefernerhaus
- VAO - Netzwerk europäischer Höhenforschungsstationen
- Leitfaden Folgen des Klimawandels - Perspektiven für das Baugewerbe, den Handel und die produzierende Wirtschaft