Umweltforschungsstation Schneefernerhaus
Die Umweltforschungsstation Schneefernerhaus (UFS) ist Bayerns Zentrum für Klima- und Höhenforschung auf 2.650 Metern und ist Deutschlands höchstgelegene Forschungsstation. Die Höhenlage mit sauberer Luft und wenigen Wolken bietet ausgezeichnete Bedingungen für Wissenschaftler, um z. B. die Atmosphäre kontinuierlich zu erkunden. Die moderne Infrastruktur ermöglicht Forschungsarbeiten über die Aufklärung wetter- und klimawirksamer Prozesse mit Ergebnissen auf international höchstem Niveau.
Das Schneefernerhaus ist auch ein Kommunikations- und Tagungszentrum für Lehre, Bildung und Nachhaltigkeitsstrategien. Klimaschonende Maßnahmen werden auf dem Schneefernerhaus stetig selbst umgesetzt. Seit 2019 wird das Schneefernerhaus ausschließlich mit Ökostrom versorgt. Durch den Einsatz eines Wärmepumpensystems erfolgt der Betrieb zudem CO2-neutral. Die neueste Maßnahme ist die energetisch sanierte Eingangshalle. Seit dem Jahr 2005 hat die Staatsregierung die Umweltforschungsstation mit über zehn Millionen Euro gefördert.
Infrastruktur für wissenschaftliche Exzellenz
Die Umweltforschungsstation Schneefernerhaus (UFS) dient als:
- Einrichtung für die Erforschung des Klimawandels, der Geo- und Biosphäre sowie umweltmedizinischer Fragestellungen,
- Observatorium für Luftschadstoffe, Klimagase, Wetter- und Naturphänomene sowie internationale Netzwerke,
- Kommunikationszentrum für Lehre, Bildung und Nachhaltigkeitsstrategien.
Seit der Eröffnung am 12. Mai 1999 haben Wissenschaftler auf der Zugspitze mit hochmodernen Messmethoden und neuester wissenschaftlich-technischer Infrastruktur bedeutende Ergebnisse erzielt. Diese wurden in internationalen Projekten zum Beispiel von NASA, ESA oder der Weltmeteorologischen Organisation (WMO) der Vereinten Nationen genutzt.
Klimaforschung auf der Zugspitze - Deutschlands höchster Drohnen-Startplatz
Am 03.04.2019 besuchte Bayerns Umweltminister Glauber die Umweltforschungsstation UFS und informierte sich auf der Zugspitze über den Einsatz von Drohnen in der Umweltforschung.

"Virtuelles Institut Umweltforschungsstation Schneefernerhaus"
Die Umweltforschungsstation wird seit 2007 unter der Federführung des Bayerischen Umweltministeriums als "Virtuelles Institut" geführt. Die Betriebsgesellschaft der UFS versteht sich als neutraler Servicepartner der Wissenschaft für die hochalpine Mess- und Experimentierplattform.
Bayern verfügt mit seiner Umweltforschungsstation Schneefernerhaus (UFS) über eine weltweit einzigartige Plattform zur kontinuierlichen Beobachtung physikalischer Eigenschaften der Atmosphäre sowie für die Analyse wetter- und klimawirksamer Prozesse.
10 Forschungseinrichtungen haben sich unter der Federführung des Bayerischen Umweltministeriums auf der UFS zu einem "Virtuellem Institut" zusammengeschlossen:
- Umweltbundesamt,
- Deutscher Wetterdienst,
- Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt,
- Karlsruhe Institute für Technologie,
- Helmholtz-Zentrum München,
- Max-Planck-Gesellschaft,
- Ludwig-Maximilians-Universität München,
- Technische Universität München,
- Universität Augsburg
- und das Landesamt für Umwelt.
Ziel der Forschungseinrichtungen ist, die Klima- und Höhenforschung interdisziplinär zu vernetzen. Durch das Virtuelle Alpenobservatorium (VAO) wird die Klima- und Höhenforschung zudem grenzüberschreitend verstärkt.
Die Umweltforschungsstation Schneefernerhaus wird im Rahmen des "Klimaprogramms Bayern 2020" vom Freistaat unterstützt. Dadurch konnten der Steinschlag- und Lawinenschutz ausgebaut sowie die alte "Hangbahn" durch eine neue moderne Forschungsseilbahn ersetzt werden.
Gemeinschaftsprojekt der Höhenforschungsstationen: "Virtuelles Alpenobservatorium (VAO)"
Das VAO ist ein von der Umweltforschungsstation Schneefernerhaus initiierter Zusammenschluss von Höhen- und Klimaforschungsstationen mit Unterstützung der Alpenkonvention.
Im September 2013 gab der damalige Bayerische Umweltminister Dr. Marcel Huber den Startschuss für die gemeinsame Forschungsarbeit im Rahmen des "Virtuellen Alpenobservatoriums" (VAO).
Das Gemeinschaftsprojekt basiert auf besonderen Bedingungen der Region Alpenraum:
- Sie ist mit 14 Millionen Menschen der am dichtesten besiedelte Gebirgsraum der Welt. Daraus entstehen konkurrierende ökonomische Interessen zwischen Industrie, Landwirtschaft, Tourismus und Verkehr.
- In der Region herrschen drei Klimate: atlantisch, mediterran, und kontinental. Zudem variieren die Klimate lokal besonders stark. Somit dient der Alpenraum als ein besonders empfindlicher "Zeiger" für Klima- und Umwelt-Veränderungen.
Ziel der Forschergruppen ist es, genauere Prognosen über die Auswirkungen des Klimawandels im gesamten Alpenbereich zu erhalten, um die regionalen Besonderheiten bei der Bewältigung der Folgen des Klimawandels besser berücksichtigen zu können. Dafür sind zwölf verschiedene Forschungsvorhaben vorgesehen. Eines analysiert zum Beispiel die Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit der Menschen, ein anderes untersucht die Veränderungen des alpinen Wasserhaushalts.
Für die Forschungsarbeit haben sich auf Initiative der Umweltforschungsstation Schneefernerhaus die Internationale Stiftung Hochalpine Forschungsstation Jungfraujoch und Gornergrat (Schweiz), das Höhenobservatorium auf dem Sonnblick (Österreich) und die Europäische Akademie Bozen (Italien) zusammengeschlossen.
Die Bayerische Staatsregierung unterstützt das VAO mit drei Millionen Euro.
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