Auszeichnung für herausragende Betriebe in den Bereichen Fleisch und Milch
Tierwohl und regionale Wertschöpfung sollen in Bayern weiter gestärkt und unterstützt werden. Das Bayerische Umwelt- und Verbraucherschutzministerium vergibt die Ehrenauszeichnung 2023 an herausragende Betriebe der Fleisch- und Milchwirtschaft in Bayern.
Ehrenauszeichnung „Region.Tradition.Innovation“
Herausragende, regional arbeitende Betriebe bzw. Projekte im Bereich
Schlachtung| Fleischverarbeitung | Vermarktung sowie Milchgewinnung | Milchverarbeitung | Vermarktung
Wertschöpfung vor Ort unterstützen, Tierwohl stärken und regionale Strukturen erhalten: Mit der Ehrenauszeichnung "REGION.TRADITION.INNOVATION" würdigt das Bayerische Umwelt- und Verbraucherschutzministerium Betriebe bzw. Projekte in dem Bereich Schlachtung, Fleischverarbeitung und Vermarktung sowie Milchgewinnung und Vermarktung. Regionalität ist die Grundlage für die Auszeichnung. Hierzu gehört beispielsweise der Einsatz regional aufgezogener und gehaltener Tiere bzw. regional gewonnener Rohstoffe (Fleisch, Milch) sowie das Angebot regionaler Produkte aus eigener Herstellung.
Tradition und Innovation zu verbinden stellt eine besondere Herausforderung dar. Optimierte Wertschöpfung (z. B. Ganztierverwertung) oder traditionelle Herstellungsverfahren auf modernem Niveau, sowie mehr Artenvielfalt durch seltene bzw. regionale Haustierrassen sind denkbar.
Auswahl und Auszeichnung der Preisträger
Geeignete Betriebe können von Dritten vorgeschlagen werden oder sich selbst bewerben. Die Jury ist mit Prof. Dr. Claudia Guldimann (Ludwig-Maximilians-Universität München, Lehrstuhl für Lebensmittelsicherheit und -analytik) und Prof. Dr. Manfred Geißendörfer (Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, Lehrstuhl für Agrarpolitik, Ländliche Entwicklung und Regionalmanagement) hochrangig besetzt. Unterstützt wird die Jury durch Vertreterinnen und Vertreter des Bayerischen Umwelt- und Verbraucherschutzministeriums aus den Bereichen Fleischhygiene, Milchhygiene und Tierschutz.
Ehrenauszeichnung "REGION.TRADITION.INNOVATION 2022"
- Martin Grob, "Schwabenbüffel", Allmannshofen (Schwaben): Martin Grob hat einen Vollerwerbsbetrieb mit 65 Wasserbüffeln zur Landschaftspflege und zur Fleischproduktion aufgebaut. Rund 90 Prozent der Betriebsfläche befindet sich in Vertragsnaturschutzprogrammen. Die Schlachtung erfolgt in einer nahegelegenen Landmetzgerei. Die Produkte werden direkt an die Verbraucher vermarktet.
- Michael Beer, Hofmetzgerei Beerhof GbR, Bernhardswald (Oberpfalz): Der landwirtschaftliche Betrieb von Michael Beer ist seit 1780 im Familienbesitz. Inzwischen sind dort ein eigener Schlachthof mit EU-Zulassung und eine Hofmetzgerei entstanden. Mit viel Engagement läuft gerade ein neues Projekt an: Das Fleisch von "Bio-Waldschweinen" wird hochwertig verarbeitet und regional vermarktet.
- Familie Ritter, Bio-Geflügelhof, Ostheim (Unterfranken): Die Familie Ritter führt seit über 20 Jahren einen Naturland-zertifizierten landwirtschaftlichen Bio-Betrieb. Der Betrieb engagiert sich besonders für eine tiergerechte Geflügelhaltung. Die Tiere werden in einem nahegelegenen Schlachthof geschlachtet, im hofeigenen Zerlegeraum verarbeitet und direkt vermarktet.
- Familie Herzog, Landkäserei Herzog GmbH, Roggenburg/Schießen (Schwaben): Mit Familie Herzog wird erstmals ein milchverarbeitender Betrieb ausgezeichnet. Gemäß der Firmenphilosophie "Regional ist 1. Wahl" wird Milch aus der Region verwendet und direkt im Käseladen, auf Wochen- und Weihnachtsmärkten vermarktet.
Erste Preisträger*innen der Ehrenauszeichnung 2021
Insgesamt erhielten rückwirkend für das Jahr 2021 drei besonders innovativ arbeitende Betriebe die Ehrenauszeichnung:
Die mobile Geflügelschlachterei "Henna Wast" in Landshut, "Weidefleisch Seitz" in Leutershausen und Körner's Hofladen mit eigener Metzgerei in Friedberg.
- Sebastian Grüb (Landshut) hat mit "Henna Wast" eine mobile Geflügelschlachtanlage entwickelt, die die Schlachtung von Geflügel auch kleinen Betrieben ermöglicht. Die Tiere müssen nicht transportiert werden. Das bedeutet weniger Stress für die Tiere, mehr Tierwohl und mehr Direktvermarktung.
- Manuel und Tobias Seitz (Leutershausen, Landkreis Ansbach) haben ein Rundum-Betriebskonzept entwickelt. "Weidefleisch Seitz" vereint alle Stufen der Wertschöpfungskette: Von der Landwirtschaft mit eigenem Futteranbau und artgerechter Tierhaltung bis hin zur Schlachtung im eigenen Schlachthaus mit Zerlegeraum mit anschließender Direktvermarktung.
- Stephan Körner (Friedberg, Landkreis Aichach-Friedberg) vereint gemeinsam mit seinem Partnerbetrieb Augustin die verschiedenen Stufen der Wertschöpfungskette der Landwirtschaft mit eigenem Futteranbau und artgerechter Tierhaltung, der Schlachtung im eigenen Schlachthaus mit Zerlegeraum mit anschließender Vermarktung im Hofladen.