Impfstoffe und Medikamente
Die Angst vor einer weltweiten Grippeepidemie (Pandemie) verunsichert viele Menschen. Viele Bürger fragen sich: Wie kann ich mich schützen? Soll ich mich impfen lassen? Wer soll sich impfen lassen und schützt diese Impfung auch gegen Vogelgrippe?
Gegen die jährlich wiederkehrende Grippe (Influenza) schützt man sich am besten durch eine Grippeimpfung. Der Impfstoff wird jedes Jahr an die veränderten Grippeviren angepasst. Deshalb ist es wichtig, sich jedes Jahr neu und zwar rechtzeitig, also vor Beginn der Grippesaison zwischen September und Ende November, impfen zu lassen. Zu empfehlen ist die Impfung allen, die älter als 60 Jahre sind, die chronische Atemwegserkrankungen haben, die bereits an Herz-, Kreislauf-, Nieren-, Leber- oder Stoffwechselkrankheiten leiden und bei denen eine Abwehrschwäche bekannt ist.
Die normale Grippeimpfung schützt jedoch nicht gegen Vogelgrippe oder einen Pandemie-Virus. Die Vogelgrippe ist eine Tierkrankheit. Bisher ist das Vogelgrippevirus H5N1 weder mutiert noch von Mensch zu Mensch übertragen worden. Menschen stecken sich nur äußerst selten mit diesem Virus an und nur bei intensivem Kontakt mit bereits infizierten Tieren.
Falls ein neuer Virustyp festgestellt wird, kann es drei bis sechs Monate dauern, bis ein wirksamer Impfstoff in ausreichender Menge zur Verfügung steht. Es gibt jedoch verschiedene Medikamente auf dem Markt, die bei einer Infektion mit solchen Viren helfen können. Sie schwächen den Verlauf einer Grippe ab. Dies sind insbesondere die antiviralen Wirkstoffe Oseltamivir (Medikament: Tamiflu®) und Zanamivir (Medikament: Relenza®).
Bis ein Impfstoff zur Verfügung steht, hat Bayern die Bevorratung mit Medikamenten (Tamiflu® und Relenza®) auf eine Vorrats-Quote von 20% aufgestockt und erfüllt damit in vollem Umfang den nationalen Pandemieplan und die Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation WHO. Dieser Arzneimittelvorrat dient zur Grundversorgung der Bevölkerung. Vor allem Risikogruppen, die wegen Begleiterkrankungen besonders gefährdet sind und Personal im Gesundheitswesen können so besonders geschützt werden. Eine vorsorgliche Einnahme dieser Medikamente ist jedoch nicht sinnvoll. Vor einer Selbstbehandlung oder einer unkontrollierten Einnahme von antiviralen Medikamenten ist wegen möglicher Nebenwirkungen dringend zu warnen! Im Fall einer Influenza entscheidet der Arzt über die Verordnung.