Innovationspreis Abwasser 2012 - Stadt Pegnitz
Foto: StM Dr. Marcel Huber, Uwe Raab (1. Bürgermeister), Mathias Kraft (Ing.-Büro Bauconsult GbR), Andreas Baur (Ing.-Büro Baurconsult GbR), Alfons Deiml (Werkleiter)
Planer
BAURCONSULT Architekten Ingenieure GbR
Projekttitel
Ausbau einer bestehenden Ortsteilkläranlage und kläranlagenexterne Schlammfaulung
Kurzbeschreibung
Eine bestehende Ortsteilkläranlage mit einer Ausbaugröße von 750 EW soll auf Stickstoffelimination ertüchtigt werden und ein weiterer Ortsteil angeschlossen werden. Hierzu sieht die Planung für eine Ausbaugröße von 1.600 EW folgende zusätzliche Elemente vor: Rechen, Grobentschlammung, 2 SBR-Reaktoren ohne Vorspeicher, Abflussmengenausgleich über bestehenden Teich,
Schlammstapelbehälter zur Lagerung des Primär- und Überschussschlammes mit Saugwagenanschluss. Die biologische Stufe wird dabei nicht konventionell als aerobe simultane Schlammstabilisierung ausgeführt, sondern lediglich auf Stickstoffelimination bemessen. Dadurch verringert sich der Energiebedarf für die Belüftung der Anlage. Der dann noch nicht stabilisierte Überschlussschlamm aus dem Schlammstapelbehälter wird regelmäßig zur benachbarten Kläranlage abgefahren, die über eine Faulung verfügt und somit den Energiegehalt nutzbar macht. Vom Bestand werden das Betriebsgebäude, einige Schächte, der Teich und das Ablaufbauwerk weiter genutzt.
Bewertung
Die Innovation des Vorhabens liegt nicht so sehr in der technischen Ausgestaltung, sondern vielmehr in der sinnvollen Kooperationsstruktur unter einzelnen Kläranlagen. Diese Struktur für derartige Ortsteilkläranlagen kann für den ländlichen Raum jedoch einen nachahmenswerten Modellcharakter besitzen. Da es in Bayern eine Vielzahl von Ortsteilkläranlagen im ländlichen Raum gibt, sollte vor deren Ausbau immer die Möglichkeiten von Klärschlammkooperationen geprüft werden. Maßgebend ist dabei die Transportentfernung für den Schlamm oder die Möglichkeit die Schlämme vor Ort zu entwässern. Es sollte darauf hingewirkt werden, dass die Abluft aus dem Schlammspeicher gefasst und der biologischen Behandlung zugeführt wird, um klimaschädliche Methanemissionen sowie problematische Geruchsemissionen zu vermeiden. Durch ein solches Konzept ergeben sich positive Synergien, da der Energiebedarf auf der Ortsteilkläranlage gesenkt wird und gleichzeitig die Eigenenergieerzeugung auf der Anlage mit Faulung erhöht wird.
Kosten
Voraussichtlich 1.432.000 Euro
Baubeginn, Bauende
Oktober 2012 – November 2013