Abwasser-Innovationspreis 2016
In Bayern sind die Erschließung mit öffentlichen Kanälen und die Reinigung des Abwassers nach dem Stand der Technik nahezu abgeschlossen. In den nächsten Jahren stehen jedoch die Sanierung einiger hundert Kläranlagen und mehrerer 1.000 km Kanal an.
Dem Freistaat Bayern sind hierbei die Entwicklung und der Einsatz innovativer Technologien und Verfahren ein wichtiges Anliegen. Hierzu wurde bereits für die Jahre 2012 und 2014 der Abwasser-Innovationspreis ausgelobt.
Unter der Schirmherrschaft der Bayerischen Umweltministerin Ulrike Scharf sollen im Rahmen eines Wettbewerbsverfahrens in einer neuen Runde im Jahr 2016 herausragende Abwasserprojekte prämiert werden. Der Wettbewerb wird öffentlich unter www.wasser.bayern.de ausgeschrieben.
Teilnahmebedingungen
Es können bis zu 5 Teilnehmer eine baubegleitende Förderung über insgesamt bis zu 3 Mio. Euro erhalten. Zusätzlich können bis zu 5 Vorschläge mit insgesamt bis zu 20.000 Euro prämiert werden.
Die Planer der ausgezeichneten Projekte erhalten eine Anerkennungsprämie.
Ausgezeichnet werden können Projekte, die noch nicht begonnen sind, deren Realisierung bereits absehbar ist und für die keine weitere Förderung beantragt ist.
Es können innovative Verfahren aus den Bereichen der Kanalsanierung, der Misch- und Regenwasserbehandlung, der Erhöhung der Energieeffizienz auf Kläranlagen, der Energiegewinnung aus Abwasser, der Ertüchtigung von Kläranlagen im ländlichen Raum, der Elimination von Mikroverunreinigungen auf Kläranlagen und der weitergehenden Abwasserreinigung auf Kläranlagen gemeldet werden.
Teilnahmeberechtigt sind bayerische Städte und Gemeinden einschließlich deren Eigenbetriebe sowie öffentlich-rechtliche Zusammenschlüsse von Gebietskörperschaften und Kommunalunternehmen.
Träger
Träger des Wettbewerbs ist das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz,
Referat 58,
Rosenkavalierplatz 2,
81925 München.
Gewinner
In diesem Jahr hat das Umweltministerium den "Abwasser-Innovationspreis" für insgesamt vier Projekte verliehen. Die Gemeinde Theres und die Stadt Neuburg a.d. Donau teilen sich den 1. Preis.
1. Preis: Die Gemeinde Theres plant den Bau eines zweistufigen Rohabwasserfilters mit integrierter Mischwasserbehandlung und setzt damit erstmals ein neuartiges naturnahes Verfahren großtechnisch um. Für das kostengünstige Projekt mit Pilotcharakter für den ländlichen Raum stellt der Freistaat rund 370.000 Euro zur Verfügung.
1. Preis: Die Stadt Neuburg a.d. Donau plant den Bau einer Kristallisationsanlage für die Phosphor-Rückgewinnung aus Zentratwasser. Dieses Verfahren wird erstmalig großtechnisch umgesetzt und verbraucht wenig Energie und Chemie. Diese innovative Idee wird mit 530.000 Euro unterstützt.
3. Preis: Der AVZ Obere Schwabach erhält 450.000 Euro Fördermittel für den Bau eines modernen Durchlaufbeckens. Durch die Verwendung von vorgefertigten Komponenten können Bauzeit und Baukosten gespart werden.
Steckbrief (PDF), Projektplan (PDF)
4. Preis: Die Stadt Creußen baut ein Mischsystem zu einem Trennsystem durch ein neuartiges Rohr-in-Rohr-System um. Dieses innovative Konzept fördert der Freistaat mit 630.000 Euro.
Prämien in Höhe von jeweils 10.000 Euro bekommen zudem die Stadt Hersbruck für eine neuartige Prozesswasserbehandlung sowie die Stadt Neumarkt St. Veit für den Bau einer Hochlastbelebung in der Kläranlage.
Stadt Hersbruck: Steckbrief (PDF)
Stadt Neumarkt St. Veit: Steckbrief (PDF)