Glauber: Bund muss nachschärfen
Günstigen Erhaltungszustand beim Wolf feststellen
Pressemitteilung Nr. 100/25
Bayern fordert den Bund erneut dazu auf, den günstigen Erhaltungszustand beim Wolf nicht nur für die atlantische biogeographische Region festzustellen. Hintergrund ist der aktuelle FFH-Bericht der Bundesregierung an die EU. Darin wird lediglich der günstige Erhaltungszustand beim Wolf in der atlantischen Region festgestellt. Diese umfasst nur den Nordwesten Deutschlands. Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber betonte deshalb heute in München: "Der Bund muss unbedingt nachschärfen und den günstigen Erhaltungszustand des Wolfes auch für die kontinentale Region Deutschlands feststellen. Den Erhaltungszustand des Wolfes nicht als günstig einzustufen, ist nicht vermittelbar. Aus Sicht Bayerns lässt sich angesichts des hohen Wolfsbestandes auch für die kontinentale Region ein günstiger Erhaltungszustand begründen. Berlin darf keine rechtlichen Unsicherheiten in Bezug auf Entnahmeentscheidungen beim Wolf schaffen. Wir wollen die Weidetierhaltung überall und auf Dauer ermöglichen. Die Weidetierhaltung ist eine der Grundlagen für die Artenvielfalt in Bayern. Unser Ziel ist und bleibt ein konsequentes Wolfsmanagement. Dazu brauchen wir einen klaren Rechtsrahmen. Dazu soll der Wolf schnellstmöglich auch ins Jagdrecht auf Landes- und Bundesebene überführt werden."
Den Bewertungszustand für die kontinentale Region mit "unbekannt" anzugeben, widerspricht der Tatsache, dass der Wolf eine Art mit außerordentlich gutem bundesweitem Monitoring ist, von einem "unbekannten" Zustand kann nicht gesprochen werden. Der Bund muss daher so schnell wie möglich den günstigen Erhaltungszustand nachmelden.
Bayern hatte dem Bund zum Wolf die vorhandenen Monitoringdaten zur Verfügung gestellt. Die vorhandene Populationsgröße sowie die ebenfalls in die Bewertung des Erhaltungszustands einfließenden Parameter Habitat, Verbreitungsgebiet und Zukunftsaussichten reichen nach Ansicht Bayerns aus, um einen günstigen Erhaltungszustand des Wolfs auch in der kontinentalen biogeographischen Region zu begründen. Dabei ist insbesondere auch zu berücksichtigen, dass die Zahl der Wölfe in Deutschland in den zurückliegenden 20 Jahren kontinuierlich zugenommen hat.
Der günstige Erhaltungszustand des Wolfs ist neben der Absenkung des Schutzstatus eine wesentliche Voraussetzung für ein effektives Bestandsmanagement des Wolfs in Deutschland.