Glauber: Hochwasserschutz an der Donau kommt weiter voran
Bau des Ein- und Auslaufbauwerks des Polders Steinkirchen hat begonnen
Pressemitteilung Nr. 58/25
Die Arbeiten am Polder Steinkirchen an der Donau sind mittlerweile weit fortgeschritten. Neue Deiche schützen die Orte Steinkirchen, Bergham, Fehmbach und Natternberg vor einem hundertjährlichen Hochwasser. Um für einen überregional besseren Hochwasserschutz den Polder gezielt fluten zu können, wird nun das Ein- und Auslaufbauwerk errichtet. Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber startete die Bauarbeiten heute offiziell mit einem symbolischen Spatenstich. Er betonte: "Hochwasserschutz hat für die Bayerische Staatsregierung oberste Priorität. Die Verbesserung des Hochwasserschutzes ist eine gesamtgesellschaftliche Daueraufgabe. Von Dämmen und Rückhaltebecken, von Sturzfluten-Vorsorge über Deichrückverlegungen, von natürlichem Hochwasserschutz bis hin zu gesteuerten Flutpoldern – Hochwasserschutz geht nur ganzheitlich. Die niederbayerische Donau ist beim Ausbau des Hochwasserschutzes ein absoluter Schwerpunkt. In zahlreichen Donau-Abschnitten von Straubing bis Vilshofen besteht nun ein Grundschutz vor einem hundertjährlichen Hochwasser. Der Grundschutz von Steinkirchen wurde zum Jahreswechsel fertiggestellt."
Durch den Polder Steinkirchen werden alle angrenzenden Orte - Steinkirchen, Bergham, Fehmbach und Natternberg - vor einem hundertjährlichen Hochwasser geschützt. 5,6 Millionen Euro wurden in den Grundschutz von Steinkirchen investiert. Mit dem Ein- und Auslaufbauwerk wird die Wirksamkeit des Polders nun weiter verbessert, denn damit kann der Rückhalteraum bei Hochwasser mit 21,1 Millionen Kubikmeter gezielt befüllt und somit die Schutzwirkung des Polders optimal für die Unterlieger gesteuert werden. Wegen dieser überregionalen Wirkung werden die Kommunen an den 7,1 Millionen Euro Baukosten nicht beteiligt. Die Kosten werden vom Freistaat Bayern getragen und aus dem Nationalen Hochwasserschutzprogramm des Bundes kofinanziert. Die Bauarbeiten werden voraussichtlich im Herbst 2027 abgeschlossen sein.
Das rund 65 Meter lange Ein- und Auslaufbauwerk des Polders Steinkirchen wird aus Stahlbeton errichtet. Über fünf regulierbare Verschlüsse aus Stahl können pro Sekunde circa 210 bis 240 Kubikmeter Wasser ein- oder ausfließen. Tosbecken und Strömungsumlenker verringern beim Einströmen die Fließgeschwindigkeit, um die angrenzenden Flächen vor Erosion zu schützen. Für den Betrieb wird eine für schweres Gerät befahrbare Betriebsbrücke über das Bauwerk errichtet. Auf der verbreiterten Deichkrone östlich der Anlage sind ein Betriebsgebäude und ein Lagergebäude vorgesehen. Außerdem wird der 550 Meter lange Deich zwischen dem Ein-/Auslaufbauwerk und dem Deich bei Natternberg ausgebaut und um bis zu 1,10 Meter erhöht. Parallel laufen im Polder Steinkirchen bei Natternberg voraussichtlich ebenfalls bis Ende 2027 noch der Neubau eines Schöpfwerkes und die Sanierung des bestehenden Schöpfwerkes. Hier werden weitere rund 18 Millionen Euro in den Hochwasserschutz investiert.
Bayernweit wurden seit 2001 rund vier Milliarden Euro in den Hochwasserschutz investiert, bis Ende 2030 werden mit dem Aktionsprogramm PRO Gewässer 2030 insgesamt weitere zwei Milliarden Euro investiert werden.
Weitere Informationen zum Hochwasserschutz in Bayern sind im Internet verfügbar unter www.hochwasserschutz.bayern.de, zum Polder Steinkirchen unter www.lebensader-donau.de.