Schnappauf: Klare Kennzeichnung von Gen-Food
Pressemitteilung Nr. 49/06
Datum: 13.02.2006
Verbraucher muss Wahlfreiheit haben; künftig schärfere Kontrollen
+++ Eine konsequente Kennzeichnung von genetisch veränderten Lebensmitteln forderte Bayerns Verbraucherschutzminister Werner Schnappauf heute in München beim 2. Forum für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz. Schnappauf: Ob sich gentechnisch veränderte Lebensmittel durchsetzen, wird letztendlich der Markt entscheiden. Dafür muss aber Gen-Food als solches erkennbar sein. Nur so kann sich der Verbraucher dafür oder dagegen entscheiden. Wahlfreiheit braucht Information. Deshalb hat Schnappauf angewiesen, dass künftig auch auf Speisekarten ein detaillierter Hinweis auf GVO zu erfolgen hat; ein entsprechendes Schreiben wurde an die Vollzugsbehörden gerichtet. Der Verbraucher hat eine Recht darauf, schon beim Lesen der Speisekarte im Lokal zu erfahren, ob die Sojasauce von einer gentechnisch veränderten Pflanze gewonnen wurde oder nicht, betonte der Minister. Die korrekte Kennzeichnung gentechnisch veränderter Produkte wird laufend - und künftig noch stärker - kontrolliert. So wurde 2004 am Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit die Kennzeichnung von 684 pflanzlichen Lebensmitteln auf gentechnisch veränderte Bestandteile überprüft. In nur zwei Fällen war nicht gekennzeichnet, obwohl der Anteil gentechnisch veränderter Produkte über dem Schwellenwert von 0,9 Prozent lag. 2005 waren es 722 Proben, davon waren vier nicht gekennzeichnet.+++Oberste Priorität bei jeglicher Gentechnik hat nach den Worten des Ministers die Sicherheit für Mensch, Tier und Umwelt sowie der Erhalt der natürlichen Vielfalt. Große Chancen der Grünen Gentechnik sieht Schnappauf im Bereich der nachwachsenden Rohstoffe. Gerade in Zeiten immer knapper werdender Rohölvorkommen können Pflanzen eine Energiequelle der Zukunft sein, so der Minister weiter. Derzeit liege die Anbaufläche für bioenergetische Rohstoffe bei 1,5 Millionen Hektar; 2010 sollen es bereits 2,4 Millionen Hektar sein. Hier könne Gentechnik helfen, Energiepflanzen nach Maß zu gewinnen. Biomasse und Biokraftstoff bezeichnete der Minister auch als 'Joker' für den Klimaschutz. Denn, die Verbrennung erzeuge nur soviel CO2, wie vorher durch den Aufwuchs gebunden werde. Alleine durch die Verwendung von Biokraftstoffen konnten im vergangenen Jahr in Deutschland 4,7 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden.