Glauber: Bodenaushub in der Region verwerten
Pilotprojekt im Landkreis Lichtenfels abgeschlossen
Pressemitteilung Nr. 13/25
Im Rahmen eines Pilotprojekts im Landkreis Lichtenfels wurde erstmalig in Bayern die bodenschutzfachliche Frage beleuchtet, wie Bodenaushub in Gebieten mit erhöhten natürlichen Stoffgehalten in einer Region verwertet werden kann. Dabei wurde der Boden in einer Tiefe von bis zu 2 Meter untersucht und die Ergebnisse in einer landkreisweiten Karte veröffentlicht. Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber betonte dazu heute in München: "Ziel des Projekts war es, eine möglichst einfache Verwertung von Bodenaushub zu ermöglichen. Der Bodenaushub soll dabei vorrangig in der Region verwertet werden. Anhand der Auswertungen des Bodens kann zukünftig landkreisweit der Anteil an Bodenaushub für die Verwertung schon im Vorfeld einer Baumaßnahme abgeschätzt und nahegelegene Verwertungsmöglichkeiten gesucht werden. Das reduziert den CO2-Ausstoß, indem lange Transportwegen wegfallen und senkt damit die Kosten der Verwertung."
In dem knapp dreijährigen Projekt hat das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) mit Unterstützung des Umweltministeriums im Landkreis Lichtenfels Untersuchungen der vielfältigen Böden durchgeführt und die gewonnenen Bodenproben jeweils chemisch untersucht. Dabei wurden der pH-Wert und die Gehalte von relevanten Stoffen bestimmt, die dort natürlich im Boden vorkommen. Es wurden dabei landkreisweit rund 1.000 Bodenproben untersucht. Christian Meißner, Landrat des Landkreises Lichtenfels, unterstrich: "Die Ergebnisse des Pilotprojekts bringen für den Landkreis Lichtenfels, die beteiligten Fachbehörden und die Bauwirtschaft einen erheblichen Erkenntnisgewinn. Die Verwertung und Verbringung von Bodenaushub wird zukünftig deutlich erleichtert."
Umfangreiche Auswertungen zeigen für die wichtigsten Bodeneinheiten im Landkreis die bodenchemische Beschaffenheit des Oberbodens (Mutterboden), des Unterbodens und des oberflächennahen Untergrunds bis maximal 2 Meter unter der Geländeoberfläche. Für die flächige Verwertung von Oberbodenaushub kann nun die Möglichkeit einer schadlosen und ordnungsgemäßen Verwertung im Sinne des Grundsatzes "Gleiches zu Gleichem" genutzt werden. Beispielweise können Böden mit dem geogen vorkommenden Stoff Arsen zukünftig ohne zusätzliche zeit- und kostenintensive Analytik regelmäßig auf andere Böden im Landkreis verlagert werden, in denen der Stoff Arsen ebenfalls geogen vorhanden ist.
Die Übersichtskarten sind abrufbar unter https://www.lfu.bayern.de/boden/hintergrundwerte/geogene_grundbelastungen/pilotprojekt_lichtenfels/index.htm