Müller: EU-Chemikalienrecht darf nicht zu neuen Tierversuchen führen
Pressemitteilung Nr. 50/05
Datum: 01.02.2005
Bei der Reform des europäischen Chemikalienrechts (REACH) müssen alle Möglichkeiten zur Reduzierung von Tierversuchen voll ausgeschöpft werden.
+++ Bei der Reform des europäischen Chemikalienrechts (REACH) müssen alle Möglichkeiten zur Reduzierung von Tierversuchen voll ausgeschöpft werden. Dies betonte Tierschutzstaatssekretärin Emilia Müller anlässlich eines Besuches bei ihrem niederländischen Amtskollegen Pieter van Geel am vergangenen Freitag in Den Haag. Müller: Zur Umsetzung des EU-Vorschlags wären für etwa 10.000 der zu registrierenden Altstoffe zahlreiche neue Tierversuche mit Wirbeltieren erforderlich. Dies halte ich aus Tierschutzgründen für nicht akzeptabel. Die Lösung kann nur in Testmethoden liegen, bei denen Tiere nicht unnötig leiden müssen. Zudem sind auch Doppeltestungen von Chemikalien zu vermeiden. Die Bundesregierung müsse in Brüssel alle Hebel in Bewegung setzen und hier intervenieren. +++Müller appellierte an die Bundesregierung, die Entwicklung von alternativen, tierversuchsfreien Testmethoden mit Nachdruck voranzutreiben. Dazu müsse die Forschungsförderung zur Etablierung von Alternativmethoden weiter ausgebaut werden. Durch den Einsatz neuer Technologien konnten schon in den vergangenen Jahren vermehrt Sicherheitsdaten mit Hilfe tierversuchsfreier Testmethoden erfasst werden. Müller äußerte sich verwundert darüber, dass die Bundesregierung ihre selbst gesteckten Ziele nicht umsetze: ?Im Koalitionsvertrag haben sich die Regierungsparteien die Forschungsförderung in diesem Bereich zum Ziel gesetzt. Tatsächlich sind für die Haushaltsjahre 2004 bis 2006 jeweils nur 2,5 Millionen Euro eingeplant. Das ist um die Hälfte weniger als im vorangegangenen Jahren. Der Tierschutz wurde im Jahre 2002 als Staatsziel ins Grundgesetz aufgenommen.