Huber: Donau ist Lebensader im Herzen Europas
Pressemitteilung Nr. 345/12
Der bayerische Umweltminister Dr. Marcel Huber hat den Bericht "Bayern Arche: Donau - Lebensader im Herzen Europas" des Bayerischen Umweltministeriums vorgestellt.
Bericht Naturraum bayerische Donau belegt ökologische Einzigartigkeit
Der Bericht "Bayern Arche: Donau - Lebensader im Herzen Europas" des Bayerischen Umweltministeriums belegt: Der bayerische Donauraum ist in Deutschland ein einzigartiger Naturschatz. Die Vielfalt der Lebensräume, Tiere und Pflanzen entlang der Donau gehören zum wertvollsten Naturerbe in Europa. "68 Prozent der bayerischen Landesfläche sind von der Donau geprägt. Es ist unsere Aufgabe, dieses Erbe für die nachfolgenden Generationen zu bewahren", betonte der Bayerische Umweltminister Dr. Marcel Huber bei der Präsentation des 200 Seiten umfassenden Werks. "Der Bericht stellt den ökologischen Wert des Donauraums besonders heraus und zeigt: Wir müssen auch in Kooperation mit allen Donau-Anrainerstaaten ein klares Maßnahmenpaket entwickeln, um die Donau als Lebensader Europas zu erhalten."
Mit dem Bericht wurde erstmals ein umfassendes Werk über die einmalige biologische Vielfalt des gesamten bayerischen Donauraums erstellt - insgesamt 385 km von Neu-Ulm bis zur österreichischen Landesgrenze unterhalb von Passau. Der Donauraum gehört zu den artenreichsten Gebieten Europas. Rund 60 Fischarten, mehr als 100 Brutvogelarten und über 600 Pflanzenarten finden dort einen optimalen Lebensraum. 11 Fischarten wie zum Beispiel das Donau-Neunauge und der Donau-Stromgründling kommen sogar weltweit nur im Donaugebiet vor. Insgesamt sind im bayerischen Donauraum 44 FFH-Gebiete, 9 EU-Vogelschutzgebiete, 41 Natur- und 34 Landschaftsschutzgebiete ausgewiesen.
In Bayern gibt es nur noch drei längere frei fließende Donauabschnitte, die nicht durch Stauwehre unterbrochen sind. Hiervon ist der Bereich zwischen Straubing und Vilshofen der wertvollste: Auf rund 70 km ist das Flusssystem noch weitgehend intakt. "Als ökologisches Kerngebiet ist dieser Abschnitt besonders wertvoll", so Huber. "Wir müssen die letzten frei fließenden Abschnitte in Bayern erhalten und dafür sorgen, dass die ökologische Durchgängigkeit auch in den bereits ausgebauten Flussabschnitten sichergestellt ist. Von einer ökologisch intakten Donau profitieren nicht nur die Menschen und die Natur in Bayern, sondern der gesamte europäische Donauraum."
Die Europäische Union hat 2011 eine Strategie für den Donauraum beschlossen. Mit ihr haben sich die Anliegerstaaten einen gemeinsamen Rahmen für die nachhaltige Entwicklung zum Wohle der Menschen gesetzt. Das Bayerische Umweltministerium hat zusammen mit dem Kroatischen Ministerium für Umwelt und Naturschutz die Koordination des Schwerpunktbereichs "Erhaltung der biologischen Vielfalt, der Landschaften und der Qualität von Luft und Boden" übernommen. "Bayern trägt als Koordinator eine besondere Verantwortung für diesen Naturschatz", so Huber. "Mit vereinten Kräften müssen wir an seinem Erhalt arbeiten."
Der Bericht ist Teil der Bayern Arche. Unter der Dachmarke Bayern Arche werden seit 2008 alle Maßnahmen des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Gesundheit gefasst, die zur Umsetzung der Bayerischen Biodiversitätsstrategie beitragen, beispielsweise das Naturschutzgroßprojekt "Isarmündung" sowie zahlreiche BayernNetz Natur-Projekte und LIFE-Natur-Projekte.
Der Bericht ist abrufbar unter www.stmug.bayern.de.