Glauber: Wertvolle Förderung zum Schutz von Natur und Artenvielfalt
Bayerischer Naturschutzfonds unterstützt neue Projekte mit knapp 3,6 Millionen Euro
Pressemitteilung Nr. 168/24
Mit insgesamt knapp 3,6 Millionen Euro wird der Bayerische Naturschutzfonds neue Naturschutzprojekte im gesamten Freistaat fördern. Bayerns Umweltminister und Stiftungsratsvorsitzender des Naturschutzfonds, Thorsten Glauber, betonte dazu heute in München: "Wir wollen Bayerns wertvolle Flora und Fauna für die Zukunft erhalten und entwickeln. Der Bayerische Naturschutzfonds fördert dafür Schutz, Pflege und Entwicklung von Natur und Landschaft. Durch Förderung von Vereinen, Verbänden, Kommunen und ehrenamtlichen Naturkennern vor Ort ermöglicht die Stiftung die Bewahrung der vielfältigen bayerischen Kulturlandschaften und den Erhalt der Artenvielfalt. Die neuesten Projekte mit einem Fördervolumen von fast 3,6 Millionen Euro geben dabei Rückenwind. Der Erhalt der Artenvielfalt und der Schutz unserer Natur gehören zu unseren wichtigsten Zukunftsaufgaben." Der Bayerische Naturschutzfonds hat in der jüngsten Stiftungsratssitzung über die Förderprojekte beraten. Beispielsweise wurden folgende Förderprojekte bewilligt:
Erhalt und Wiederansiedlung gefährdeter Rote-Liste-Pflanzenarten in LBV-Schutzgebieten
Dieses Botanik-Projekt hat die Stärkung der Populationsdichte sowie die Wiederansiedlung nur noch vereinzelt vorkommender oder verschwundener Arten in LBV-Schutzgebieten zum Ziel. Unter wissenschaftlicher Begleitung durch die Universität Regensburg soll dem Artenverlust entgegengewirkt und die botanische Artenvielfalt gestärkt werden. Maßnahmenträger ist der Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern e.V. Der Zuschuss beträgt knapp 677.000 Euro.
Apfel-Birne-Berge 2.0 – Wiederverbreitung von vergessenen Streuobstsorten
Mit diesem Projekt wird das erfolgreich abgeschlossene Projekt "Alte Obstsorten in den oberbayerischen Voralpenkreisen" fortgeführt, in dem bisher knapp 270 alte und vergessene Apfel- und Birnensorten gesichert werden konnten. Mit dem Folgeprojekt sollen die geborgenen Sorten dauerhaft gesichert und wiederverbreitet werden. Maßnahmenträger ist der Landkreis Rosenheim (federführend) in Trägergemeinschaft mit den Landkreisen Bad Tölz-Wolfratshausen, Miesbach, Traunstein, Weilheim-Schongau, dem Trägerverein Biosphärenregion Berchtesgadener Land e.V. und dem Bezirksverband Oberbayern für Gartenkultur und Landespflege. Das Projekt wird mit über 272.000 Euro gefördert.
Braunkehlchen und gefiederte Freunde – Schutz von Bayerns größter Population in den Loisach-Kochelsee-Mooren
Hauptziel des Projekts ist die Stabilisierung und Bestandssicherung sehr seltener Vogelarten und deren Lebensgemeinschaften. Besonderer Fokus wird auf die Erhöhung der Bestände wiesenbrütender Vogelarten, insbesondere von Braunkehlchen und Brachvogel, in den Loisach-Kochelsee-Mooren gelegt. Dort besteht derzeit noch die größte, aber wie in anderen Gebieten ebenfalls rückläufige Braunkehlchen-Population Bayerns. Maßnahmenträger ist der Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern e.V. Der Zuschuss beträgt knapp 530.000 Euro.
Jahresprogramm für Kleinmaßnahmen aus Zweckerträgen der GlücksSpirale 2025
Die Kleinmaßnahmen sind ein unverzichtbares Instrument der Naturschutzarbeit in Bayern. Dabei liegt der fachliche Schwerpunkt insbesondere bei einer anwendungsorientierten Naturschutzforschung, praxisbezogenen Fachplanungen und Fachkonzepten sowie bei der Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit. Für das Jahr 2025 sind 39 Kleinprojekte vorgesehen. Maßnahmenträger sind der Bund Naturschutz in Bayern e. V. (BN), der LBV und der Deutsche Verband für Landschaftspflege e. V. (DVL). Die Zuschusshöhe liegt bei 500.000 Euro. Weitere Informationen gibt es unter www.die-natur-gewinnt-immer.de.
Grunderwerbe im Landkreis Altötting
Der Landkreis Altötting plant den Erwerb einer struktur- und artenreichen Fläche von rund 5,3 Hektar, die in der Kernzone des Naturschutzgebiets "Innleite bei Marktl mit Dachlwand" sowie im Natura 2000 und FFH-Gebiet "Inn und Untere Alz" liegt. Teil des Grundstücks ist das ehemalige Steilufer des Inns, die sogenannte "Dachlwand", die auch das Kernstück des Schutzgebietes bildet. Das Gebiet weist eine herausragende Bedeutung für den Natur- und Artenschutz auf. Durch den Flächenerwerb soll die dauerhafte Sicherung wertvoller und seltener Lebensräume für zahlreiche Arten, insbesondere des dortigen bayernweit bedeutenden Uhu-Vorkommens erreicht werden. Eine weitere Fläche von rund 2 Hektar soll im FFH-Gebiet "Salzach und Unterer Inn" erworben werden. Diese Waldfläche mit typischer Auenvegetation soll durch gezielte Pflegemaßnahmen optimiert werden, um die Lebensraumfunktion sowie die charakteristische Auenvegetation und -struktur der Fläche zu entwickeln. Maßnahmenträger ist der Landkreis Altötting. Der Zuschuss beträgt insgesamt über 142.000 Euro.
Naturnahe Beweidung und ihre Bedeutung für den Erhalt der Artenvielfalt – kindgerechte Vermittlung durch ein Kamishibai-Theater
Übergeordnetes Ziel des Projekts ist es, Kindern durch ein alle Sinne ansprechendes Kamishibai-Erzähltheater umfassendes Wissen über Zusammenhänge zwischen Beweidung, Erhalt der Biodiversität, Tierhaltung, Boden, Klima und Erhalt unserer Kulturlandschaft zu vermitteln. Dazu sollen aufeinander aufbauende Bildersätze, dazugehörige Texte und Begleitmaterialien zu den Themen naturnahe Beweidung mit Rindern und naturnahe Beweidung mit Schafen und Ziegen für Grundschulen und Kindertagesstätten entwickelt werden. Maßnahmenträger ist die Trägergemeinschaft aus Landschaftspflegeverband Main-Spessart e.V. (Federführung) und dem Landschaftspflegeverband Würzburg e.V. Die Förderung beträgt knapp 88.000 Euro.
Weitere Informationen unter www.naturschutzfonds.bayern.de.