Glauber: Obernzenner See auf Herz und Nieren geprüft
Hochwasserrückhaltebecken ist wieder in Betrieb
Pressemitteilung Nr. 174/25
Seit vier Jahrzehnten trägt das Hochwasserrückhaltebecken "Obernzenner See" dazu bei, die Marktgemeinde vor Hochwasser zu schützen. Jetzt wurde das Becken ein Jahr lang generalüberholt. Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber betonte bei der Wiederinbetriebnahme: "Hochwasserschutz ist entscheidend für die Sicherheit der Menschen vor Ort. Jede Investition in Hochwasserschutz ist eine Investition in unsere Sicherheit. Der Obernzenner See ist seit 40 Jahren ein stabiles Bollwerk gegen die Gefahren von Hochwasser in Obernzenn. Gleichzeitig ist das Rückhaltebecken ein beliebter Erholungsraum für die Menschen vor Ort. Ein Jahr lang mussten sie auf ihren See verzichten – aus gutem Grund. Wir haben den Obernzenner See auf Herz und Nieren geprüft und ertüchtigt und dafür über eine Million Euro investiert. Jetzt kann er seine Aufgabe auch in Zukunft sicher erfüllen und im kommenden Jahr zudem wieder zum Baden und Angeln genutzt werden. Dank des vorbildlichen Zusammenspiels aller Akteure vor Ort ist der Betrieb des Rückhaltebeckens für die kommenden Jahrzehnte sichergestellt."
Da sich viele Bauwerke dauerhaft unter Wasser befinden, war für die Überprüfung und Sanierung die Trockenlegung des Stauraumes notwendig. Im Rahmen der umfassenden Überholung wurden etwa der Zustand und die Standsicherheit des Dammbauwerkes sowie des Massiv- und Stahlwasserbaus geprüft, die Grundablassleitung saniert und die Grundablassschieber sowie die 380 Meter lange Sickerleitung erneuert. Das Mess- und Kontrollsystem wurde ebenfalls modernisiert.
Außerdem wurden dem See 23.000 Kubikmeter Sediment entnommen – das entspricht einer Schlammhöhe von über 3 Metern auf einem Fußballfeld. Das verbessert den ökologischen Zustand des Sees und der Zenn und erhöht die Betriebssicherheit der Stauanlage. Das entnommene Sediment wurde in Schlammpoldern entwässert und anschließend auf landwirtschaftlichen Flächen verwertet. Dafür haben landwirtschaftliche Betriebe ihre Ackerflächen zur Verfügung gestellt. Um zukünftig den Eintrag von Sediment und Nährstoffen in den Obernzenner See zu reduzieren, engagieren sich örtliche Landwirte und der Markt Obernzenn in der Initiative "boden:ständig". An den Kosten der Sedimenträumung beteiligt sich die Marktgemeinde mit 25 Prozent. Die Kosten der Sanierung in Höhe von 1,15 Millionen Euro trägt der Freistaat Bayern.
Das Hochwasserrückhaltebecken Obernzenn wurde in den Jahren 1978 bis 1980 im Rahmen der Flurbereinigung durch die Wasserwirtschaft errichtet. Herzstück ist ein 380 Meter langer und gut 7 Meter hoher Staudamm mit Betriebsauslass und Hochwasserentlastung. Das Rückhaltebecken wird im Dauerstau gehalten und steht mit Badebetrieb, Campingplatz und Gaststätte auch für die Naherholung zur Verfügung.
Weitere Informationen zum Hochwasserschutz in Bayern sind im Internet verfügbar unter https://www.stmuv.bayern.de/themen/wasserwirtschaft/hochwasser/index.htm
