Bernhard: Rosenheimer Moor-Renaturierungsprojekt europaweit einmalig - Halbzeitbilanz erfreulich
Pressemitteilung Nr. 237/08
1.400 Hektar wertvoller Lebensraum für Schwarzstorch und Blaukehlchen - 2 Erlebnisstationen informieren Besucher über Naturwunder<br /><br /><br /><br />
+++ Der Erhalt der Rosenheimer Stammbeckenmoore, einem der größten zusammenhängenden voralpinen Moorkomplexe in Europa, ist auf einem guten Weg. Diese Halbzeitbilanz zog Umweltminister Otmar Bernhard nach 2-jähriger Projektzeit des EU-LIFE-Naturschutzvorhaben heute in Nicklheim (Landkreis Rosenheim). Bernhard: Wenn das Moor-Projekt in dem Tempo weiter geht, werden schon 2010 mehr als 600 Hektar Hochmoor renaturiert und die Rosenheimer Stammbeckenmoore mit insgesamt 1.400 Hektar eines der größten zusammenhängenden Moorgebiete im Voralpenbereich sein - international eine fast konkurrenzlose Dimension. Zudem werden zwei Erlebnisstationen, die Moorerlebnisstation Sterntaler Filze in Bad Feilnbach und das Moorinformationszentrum Mittagshütte hier in Nicklheim Besucher über das Naturwunder informieren. Von der Moorrenaturierung profitieren nicht nur moorspezifische, selten gewordene Pflanzen- und Tierarten wie Schwarzstorch und Blaukehlchen, sondern auch der Klima- und der Hochwasserschutz. Über 95 Prozent der ursprünglichen Moorfläche des Projektgebietes zwischen Kolbermoor, Raubling und Bad Feilnbach waren abgebaut und trockengelegt. Damit hatten sie keine Wasserspeicherfähigkeit mehr, um Starkniederschläge zu speichern. Die Wiedervernässung reduziert die Hochwassergefahr in den Flüssen und wirkt gleichzeitig der Klimaerwärmung entgegen, da das Treibhausgas Kohlendioxid in neu entstehenden Torfschichten gebunden wird, so Bernhard. +++
Die Zahlen der Halbzeitbilanz sprechen für sich: 255 Hektar Grund erworben statt vorgesehener 142 Hektar, dazu extra noch 83 Hektar zusätzlich und bereits 320 von 444 Hektar wieder vernässt. Bernhard dankte allen Beteiligten für die großartige Leistung. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 1,87 Millionen Euro. Die EU übernimmt davon 50 Prozent. Der Rest wird durch die Umwelt-, Kultur- und Sozialstiftung im Landkreis Rosenheim, die Gemeinde Raubling, den Bayerischen Naturschutzfonds und das Umweltministerium finanziert. Infos unter http://www.life-rostam.de/