Glauber, Aiwanger und Kaniber: Flächenschutz ist ein Gewinn für alle
Vier Gütesiegel an "Flächenbewusste Kommunen" verliehen
Pressemitteilung Nr. 123/25
Vier weitere bayerische Kommunen wurden heute von Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber, Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger und Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber mit dem staatlichen Gütesiegel "Flächenbewusste Kommune" ausgezeichnet: die unterfränkische Kreuzbergallianz e.V., der oberpfälzische Markt Bad Neualbenreuth, die mittelfränkische Gemeinde Neusitz und die oberbayerische Stadt Haar. Mit dem Gütesiegel würdigt die Bayerische Staatsregierung Städte, Gemeinden und interkommunale Allianzen, die sich in besonderem Maße um den Schutz der wertvollen Ressource Boden verdient machen. Die neuen Preisträger zeichnen sich insbesondere dadurch aus, dass sie ein vorbildliches und innovatives Flächenmanagement betreiben, durch qualitätsvolle Sanierung und Revitalisierung im Bestand, durch die Belebung von Ortskernen sowie die Stärkung des Gemeinschaftslebens und aktive Bürgerbeteiligung.
Umweltminister Thorsten Glauber betonte: "Bodenschutz und der Schutz von Freiflächen sind ein Gewinn für uns alle. Kommunen, Architekten, Planer und Eigentümer können dazu einen wichtigen Beitrag leisten. Ziel ist es, Flächen zu gewinnen. Denn der schonende Umgang mit Fläche ist eine Investition in unsere Zukunft. Unsere Böden haben viele wichtige Funktionen: Im Klimaschutz helfen sie uns als CO2-Senke. Fruchtbare Böden sind wichtig für regionale Lebensmittel und für die Artenvielfalt. Intakte Böden bedeuten Grundwasser- und Hochwasserschutz. Der Schutz von Böden und Flächen ist deshalb unverzichtbar. Flächenschutz schaffen wir nur gemeinsam. Die Ideen der ausgezeichneten Kommunen sind dafür inspirierend und vorbildlich."
Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger betonte: "Diese Beispiele machen Mut. Die Preisträger zeigen, dass Flächenbewusstsein einen enormen Mehrwert für die Kommunen mit sich bringt. Auf diesen Erfahrungen müssen wir aufbauen - in Zusammenarbeit mit Verbänden, lokalen und regionalen Initiativen, Kommunen und Wirtschaft. Nur gemeinsam können wir die Neuinanspruchnahme von Flächen weiter reduzieren und gleichzeitig die wirtschaftliche Entwicklung durch Innovation ankurbeln."
Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber betonte: "Ich freue mich sehr, dass drei der vier Preisträger intensiv von den Ämtern für Ländliche Entwicklung begleitet und gefördert worden sind. Das zeigt, dass unsere Programme wie Dorferneuerung und Integrierte Ländliche Entwicklung auch die Innenentwicklung voranbringen. Sie machen unsere Dörfer und ländlichen Gebiete attraktiver und erhalten sie lebenswert. Gleichzeitig gehen wir verantwortungsvoll mit Flächen um. Das schont landwirtschaftliche Flächen. Und das ist enorm wichtig, denn das sichert die Lebensmittelproduktion in unserem Land."
Informationen zu den Preisträgern:
Kreuzbergallianz e.V. Unterfranken
Die Kreuzbergallianz e. V. besteht seit 2010 und setzt sich aus den vier unterfränkischen Gemeinden Stadt Bischofsheim, Gemeinde Sandberg, Markt Oberelsbach und Gemeinde Schönau an der Brend mit insgesamt knapp 11.000 Einwohnern zusammen. Sie steht für gelebten Dialog mit ihren Kampagnen zur Eigentümerberatung, dem Sanierungspreis und zur Bewusstseinsbildung. Die Kreuzbergallianz ist ein leuchtendes Beispiel für effektive interkommunale Zusammenarbeit: Ein gemeinsames Flächenmanagement schafft einheitliche Entscheidungen, optimiert die Ressourcennutzung und trägt zum Schutz natürlicher Lebensräume bei.
Markt Bad Neualbenreuth, Oberpfalz
Der Markt im Osten des oberpfälzischen Landkreises Tirschenreuth mit rund 1.400 Einwohnern ist mit dem Gemeindeteil Sibyllenbad ein staatlich anerkanntes Heilbad, das "Kurherz Europas". Das Bad ist wichtigster Arbeitgeber und Tourismusmagnet in der Gemeinde. 2021 wurde Bad Neualbenreuth mit dem Gütesiegel Heimatdorf ausgezeichnet. Der Markt verfolgt eine flächensparende und nachhaltige Gemeindeentwicklung mit dem Verzicht auf neue Bau- und Gewerbegebiete und stattdessen der Beteiligung am interkommunalen Gewebegebiet Wiesau. Der Markt setzt auf nachhaltige Nachverdichtung im Ortskern, sanierte Leerstände und die Schließung von Baulücken zu Gewerbe- und Wohnimmobilien.
Gemeinde Neusitz, Mittelfranken
Die mittelfränkische Gemeinde im Landkreis Ansbach mit rund 2.000 Einwohnern gehört zur Metropolregion Nürnberg. Seit über 20 Jahren gilt hier der Grundsatzbeschluss "Innen statt Außen" für einen lebendigen Ortskern statt weiterer Neubaugebiete. Dank des Entwicklungskonzepts gelingt der Gemeinde eine gezielte Innenentwicklung mit über 20 Umnutzungs-, Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen und einer sichtbaren Belebung des Ortskerns. So wurde eine ehemalige Gaststätte zu einem Dorfgemeinschaftshaus für Vereins- und Stammtischtreffen und Sozialwohnungen umgebaut. Ein neuer Dorfladen mit Café ist Treffpunkt, Nahversorgung und Herzstück der Gemeinschaft geworden. Leerstehende Häuser werden hier denkmalgerecht saniert und wieder genutzt, dörfliche Strukturen geschützt und weiterentwickelt. Dieses Engagement wurde schon mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.
Stadt Haar, Oberbayern
Die Stadt Haar im Landkreis München ist seit der Nachkriegszeit mit dem Thema Zuzug konfrontiert und setzt seit den 1990er Jahren auf qualitative Nachverdichtung und Nachhaltigkeit in ihrer baulichen Entwicklung. Haar praktiziert strategische Innenentwicklung mit Augenmaß und leitbildorientierte Stadtentwicklung nach dem Prinzip "Innen vor Außen". Daher hat Haar heute eine vorbildliche kompakte Siedlungsstruktur mit Orientierung auf den Hauptort. In den Haarer Leitlinien 2020 und dem Leitbild "Circular City Haar" 2021 hat sich die Stadt klar zur Nachhaltigkeit bekannt sowie zu Innovation und Sicherung der Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger und zu einer guten Ortsentwicklung.
Weitere Informationen unter www.flaechensparen.bayern.de.