Glauber: Fernwasserversorgung an Herausforderungen des Klimawandels anpassen
"Wasserspange" wird weiter konkretisiert
Pressemitteilung Nr. 152/25
Die Wasserversorgung in Bayern soll weiter gestärkt und dazu die Fernwasserversorgung an die Herausforderungen des Klimawandels angepasst werden. Dazu hat der Ministerrat heute entschieden, vier konkrete Handlungsoptionen aus dem Projekt "SüSWasser" weiter zu betrachten. Dazu betonte Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber heute: "Die weiteren Weichen für die Zukunft einer sicheren öffentlichen Wasserversorgung in Bayern sind gestellt. Wir setzen die Gesamtstrategie 'Wasserzukunft Bayern 2050' konsequent um. Ziel ist es, die Wassersicherheit in Bayern in allen Landesteilen auch in Zukunft auf höchstem Niveau sicherzustellen. Auch in Bayern sind die Auswirkungen des Klimawandels auf die öffentliche Wasserversorgung zunehmend spürbar. In einem nächsten Schritt werden verschiedene Handlungsoptionen zur Stärkung der Fernwasserversorgung weiter betrachtet. Aktuell tragen die überregionalen Systeme in Bayern dazu bei, den Trinkwasserbedarf von rund 2,6 Millionen Einwohnern zu decken. Von der Umsetzung weiterer Maßnahmen würden zusätzlich etwa 2,4 Millionen Menschen profitieren." Zum bestehenden System gehören auch die beiden staatlichen Trinkwassertalsperren Mauthaus und Frauenau.
Das Projekt "SüSWasser" wurde vom Umweltministerium gemeinsam mit den elf bayerischen Fernwasserversorgungsunternehmen gestartet. Im Rahmen des Projekts wurden verschiedene Handlungsoptionen geprüft, von denen die folgenden vier weiterverfolgt und mit Blick auf die künftigen Entwicklungen regelmäßig auf den Prüfstand gestellt werden:
- die Entnahme von Grundwasser aus dem Lechmündungsgebiet,
- die Entnahme von Grundwasser aus dem Lechmündungsgebiet gekoppelt mit einen Wasserbezug aus der tschechischen Talsperre Nýrsko,
- die Entnahme von Grundwasser aus dem Lechmündungsgebiet gekoppelt mit der Errichtung einer neuen 3. Talsperre in Bayern oder
- die Errichtung einer neuen 3. Talsperre.
Eine Handlungsoption, auch den Bodensee einzubeziehen, wird aus ökonomischer und fachlicher Sicht nicht weiterverfolgt.
Bei der Umsetzung handelt es sich um eine Generationenaufgabe, bei der eine schrittweise Umsetzung über mehrere Jahrzehnte hinweg notwendig ist. Daher soll zunächst die Planung einzelner, in sich geschlossener Maßnahmen weiterverfolgt werden, die unabhängig von der später ausgewählten Variante zu konkreten Verbesserungen und zur Stärkung der Redundanz führen. Hierzu zählen beispielsweise Detailuntersuchungen zur Trassenführung für die angestrebte Gesamtvernetzung des Systems. Auch die Planung möglicher Umsetzungsprojekte soll vorangetrieben werden. Daneben startet aktuell ein EU-kofinanziertes Interreg-Projekt zur Untersuchung der Verbundmöglichkeiten mit Tschechien. Flankiert werden diese Maßnahmen durch staatliche Strukturgutachten für einen Schulterschluss mit den lokalen Wasserversorgern für den Raum Ostoberpfalz und Ostniederbayern. Das Umweltministerium wird dazu in den kommenden drei Jahren pro Jahr jeweils bis zu 4 Millionen Euro zur Verfügung stellen.
Wasserversorgung ist eine kommunale Pflichtaufgabe im eigenen Wirkungskreis. Die öffentliche Wasserversorgung in Bayern ist dezentral aufgebaut und erfolgt vorrangig aus ortsnahen Ressourcen. An diesem wasserwirtschaftlichen Grundsatz der ortsnahen Wasserversorgung wird auch weiterhin festgehalten. Wo dies nicht ausreicht, werden regionale, interkommunale Verbünde geschlossen, die staatlich auch finanziell durch die bayerische Förderrichtlinie RZWas seit vielen Jahren unterstützt werden. Hinzu kommt das Rückgrat aus elf überregionalen Fernwasserversorgungen, welches rund 500 Gemeinden bei der Sicherstellung der öffentlichen Wasserversorgung unterstützt.
Weitere Informationen zur Wasserversorgung in Bayern sind im Internet verfügbar unter www.stmuv.bayern.de/wasserzukunft.htm
