Glauber: Landwirtschaft ist aktiver Naturschutz
Preisträger des Wettbewerbs "Naturschutzpartner Landwirt 2025" ausgezeichnet
Pressemitteilung Nr. 172/25
Mit großem Engagement, Herzblut und Innovationsgeist setzen Bayerns Landwirtinnen und Landwirte wertvolle Zeichen für den Schutz der Artenvielfalt. Im Rahmen des Wettbewerbs "Naturschutzpartner Landwirt 2025" zeichnete Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber gemeinsam mit Maria Noichl, Vorsitzende des Deutschen Verbands für Landschaftspflege e.V. und Stefan Köhler, Umweltpräsident des Bayerischen Bauernverbands, heute in Nürnberg insgesamt 15 Betriebe aus Bayern aus. Glauber: "Unsere Landwirtinnen und Landwirte sind echte Partner im Naturschutz. Sie beweisen, dass Zukunft dort entsteht, wo Landwirtschaft und Naturschutz zusammenkommen. Naturschutz ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Der kooperative Naturschutz ist ein absolutes Erfolgsmodell. Mit dem Vertragsnaturschutzprogramm bewirtschaften bayerische Betriebe bereits rund 170.000 Hektar nach naturschonenden Vorgaben. Das ist ein großartiger Erfolg und zeigt, dass Partnerschaft der Schlüssel für nachhaltigen Naturschutz ist."
Noichl ergänzte: "Ohne die Landwirte wäre der Schutz unserer bayerischen Kulturlandschaften nicht denkbar. Seit über 40 Jahren sichern sie gemeinsam mit den Landschaftspflegeverbänden den Erhalt unserer wertvollsten Lebensräume. Diese starke Partnerschaft bedarf aber verlässlicher Rahmenbedingungen. Dann werden wir auch in Zukunft die lebendigen Landschaften Bayerns erhalten können."
Köhler: "Die Zukunft unserer bayerischen Heimat liegt im gemeinsamen Handeln. Naturschutz und Landwirtschaft sind keine Gegensätze, sondern zwei Seiten derselben Medaille. Sie pflegen unsere einzigartige Kulturlandschaft und tragen eine gemeinsame Verantwortung für die biologische Vielfalt. Wir würdigen heute Projekte, die beweisen, dass kooperativer Naturschutz die tragende Grundlage für Innovation und Gemeinschaft ist – weit über bloße ordnungsrechtliche Vorgaben hinaus. Diese Partnerschaft gibt uns den notwendigen Rahmen, um gemeinsam erfolgreich zu sein. Die Landwirtinnen und Landwirte, die wir heute ehren, sind die wahren Brückenbauer: Sie leben vor, dass der Erfolg des Naturschutzes in der aktiven, positiven Partnerschaft mit jenen liegt, die täglich mit der Natur arbeiten."
Die ausgezeichneten Betriebe repräsentieren die ganze Vielfalt Bayerns: Sie bewirtschaften Almen, Äcker, Moore und Streuobstwiesen, engagieren sich im Artenschutz und verbinden regionale Vermarktung mit ökologischem Handeln. Ihre Projekte reichen von der Wiedervernässung wertvoller Flächen über den Erhalt alter Sorten bis zur Pflege artenreicher Wiesen – sie alle stehen für eine Landwirtschaft, die Zukunft gestaltet.
Der Wettbewerb würdigt vorbildliche Betriebe, die zeigen, dass Naturschutz und wirtschaftlicher Erfolg kein Widerspruch sind. Durch nachhaltige Bewirtschaftung, die Pflege artenreicher Lebensräume und den Erhalt seltener Rassen und Sorten tragen sie maßgeblich dazu bei, die bayerische Kulturlandschaft zu erhalten. Der Wettbewerb wird vom Bayerischen Umweltministerium in Kooperation mit dem BBV und dem DVL durchgeführt, mit Unterstützung der Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege (ANL). Vergeben wurden zehn Geldpreise zu je 1.000 Euro sowie fünf Sachpreise.
Preisträgerinnen und Preisträger 2025
Mittelfranken:
- Geldpreis: Biorefugium Grimm (Wolfgang und Doris Grimm), Thalmässing, Lkr. Roth: Haltung seltener Schaf- und Ziegenrassen, Pflege von Magerrasen, Feuchtwiesen und Streuobst.
- Geldpreis: Lebensgemeinschaft e.V., Velden, Lkr. Nürnberger Land: Pflege von Kalkmagerrasen, Einsatz für Ackerwildkräuter, Inklusionsbetrieb mit sozialem und ökologischem Engagement.
Oberbayern:
- Geldpreis: Abrahamhof – Sindlhauser GbR, Benediktbeuren, Lkr. Bad Tölz-Wolfratshausen: Extensive Bewirtschaftung von Moorflächen, Erhalt alter Obstgärten, Umweltbildung.
- Geldpreis: Johann Mayer, Seebruck, Lkr. Traunstein: Pflege von Moor- und Streuwiesen, Kooperation bei Renaturierungsprojekten, innovative Maschinentechnik im Naturschutz.
- Sachpreis: Franz Hofmann, Grabenstätt, Lkr. Traunstein: Langjähriger Einsatz für Wiesenbrüter, extensive Bewirtschaftung, Erhalt alter Obstsorten.
Oberfranken:
- Geldpreis: Schlossberghof Frankenwald, Marktrodach, Lkr. Kronach: Heckenpflanzungen, Feuchtbiotope, Erhalt alter Sorten und Einbindung von Feriengästen in Naturschutz.
- Geldpreis: Biolandbetrieb Matthias Murrmann, Weismain, Lkr. Lichtenfels: Umwandlung von Acker in artenreiches Grünland, Wildpflanzensaatgut, Streuobst- und Heckenpflanzungen.
Schwaben:
- Geldpreis: Landschaftspflegehof Adelegg, Buchenberg, Lkr. Oberallgäu: Offenhaltung steiler Flächen, großflächige Beweidung mit Ziegen und Rindern, Förderung des Biotopverbunds.
- Sachpreis: Weidegemeinschaft Donaumoos GbR, Leipheim-Riedheim, Lkr. Günzburg: Extensive Beweidung mit Hochlandrindern, Wiedervernässung, Schutz seltener Arten.
Niederbayern:
- Geldpreis: Biohof Schmutzer, Grainet, Lkr. Freyung-Grafenau: Tiergerechte Bewirtschaftung mit Wasserbüffeln, Kooperation im Naturschutz, Öffentlichkeitsarbeit.
- Sachpreis: Biohof Halmlehen, Familie Krauß, Ering, Lkr. Rottal-Inn: Engagement für bedrohte Ackerwildkräuter wie den Echten Frauenspiegel, freiwillige Ertragsverzichte zugunsten der Artenvielfalt.
Oberpfalz:
- Geldpreis: Daniela und Matthias Ochsenkühn, Tyrolsberg, Lkr. Neumarkt i.d.OPf.: Pflege artenreicher Nass- und Magerwiesen, Biotopverbund, Umweltbildung als „Juradistl-Hof der Biologischen Vielfalt“.
- Sachpreis: Martin und Marion Wolf, Immenreuth, Lkr. Tirschenreuth: Langjährige Pflege von Naturschutzflächen, Erhalt bedrohter Rassen, vielfältige Lebensraumgestaltung.
Unterfranken:
- Geldpreis: Holzäckerhof Sebastian Sauer, Unterpleichfeld, Lkr. Würzburg: Schutz von Feldhamster und Feldlerche, Reptilienhabitate, nachhaltige Energiegewinnung.
- Sachpreis: Steffeshof Ludwig Weber, Oberleichtersbach, Lkr. Bad Kissingen: Anlage neuer Feuchtbiotope und Hecken, Erhalt von Streuobst, Verbindung von Regionalvermarktung und Naturschutz.
Pressefotos der Preisverleihung stehen nach der Veranstaltung zum Download bereit unter www.stmuv.bayern.de/aktuell/mediatek
