Posthume Verleihung des Bundesverdienstkreuzes am Bande
Laudatio für Frau Jutta Sturm-Heidler
Frau Sturm-Heidler hat sich über 15 Jahre in vorbildlicher Weise für Menschen mit Behinderung eingesetzt. 1992 gründete sie die „Arbeitsgemeinschaft Bamberger Selbsthilfegruppen chronisch kranker und behinderter Menschen e.V.“, die sie seither als 1. Vorsitzende leitete. Dank ihrer Einsatzbereitschaft hat sich die Zahl der Selbsthilfegruppen in der Arbeitsgemeinschaft mittlerweile mehr als verdoppelt. Auch konnten erhebliche Verbesserungen für den Alltag Betroffener in der Stadt Bamberg erzielt werden. Ihre umfangreichen Aktivitäten reichten dabei von der Organisation von Informationsveranstaltungen über regelmäßige Besuche bei den Fraktionen des Stadtrates bis hin zur Einflussnahme auf die behindertengerechte Planung von öffentlichen Bauvorhaben. Hier griff sie relevante Themen für Menschen mit Behinderungen auf und suchte mit allen Beteiligten nach tragfähigen Lösungen.
Seit 2004 engagierte sie sich zudem als Vorsitzende des Beirats der Stadt Bamberg für Menschen mit Behinderung und setze sich insbesondere für die Barrierefreiheit in Bamberg ein. Gemeinsam mit der Münchner Arbeitsgruppe für Sozialplanung und Altersforschung wurde ein Sozialplan für Bamberg erstellt. Dieser Plan zeigt die infrastrukturellen Voraussetzungen in der Stadt auf, die für ein gleichberechtigtes Miteinander in allen Lebenslagen notwendig sind. Vor allem dem Einsatz von Frau Sturm-Heidler ist es zu verdanken, dass der Plan durch den Stadtrat gebilligt und die dafür notwendigen Haushaltsmittel bereitgestellt wurden. Äußerst konstruktiv hat sie auch bei der Herausgabe des Stadtführers „Barrierefrei in Bamberg“ mitgewirkt.
Sie war eine Institution und Autorität in der Bamberger Behindertenhilfe. Frau Staatssekretärin Melanie Huml würdigte sie unter anderem mit den Worten: „Wer sie kennen durfte - ich zähle mich dazu - war fasziniert von ihrer Kraft und Lebendigkeit. Sie war eine Kämpferin, die voller Leidenschaft für ihre Überzeugungen eingetreten ist.“
Frau Sturm-Heidler ist leider nach langer Krankheit verstorben und konnte die Ehrung für ihren unermüdlichen Einsatz für die gleichberechtigte Teilnahme behinderter Menschen am öffentlichen Leben nicht mehr persönlich entgegen nehmen.