EU-Förderung: Europäische Strukturfondsprogramme
Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) 2014 - 2020
Der EFRE, in dem die meisten EU-Strukturfördermittel in Bayern konzentriert sind, orientiert sich an den Zielen der Strategie Europa 2020 - einer Strategie für ein intelligentes, nachhaltiges und integratives Wachstum. Ziele des EFRE sind insbesondere die Schaffung gleichwertiger Lebens- und Arbeitsbedingungen sowie die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit, des nachhaltigen Wachstums und der Beschäftigung.
Ziel Investitionen in Wachstum und Beschäftigung (IWB)
Arbeitsschwerpunkte des StMUV für die Förderperiode 2014 bis 2020 sind u.a. Maßnahmen zum Hochwasserschutz, konkret das Hochwasserschutz-Aktionsprogramm 2020plus, Vorhaben der Moorrenaturierung zur Verringerung der CO2-Freisetzung aus Böden mit hohen Kohlenstoffgehalten, die Einrichtung von Grün- und Erholungsanlagen infolge der Durchführung von Gartenschauen, Maßnahmen im Bereich Flächenrecycling und Altlastensanierung, Forschung zur Stärkung der Kompetenz im Bereich Geowissenschaften sowie zum Technologietransfer zwischen Forschungseinrichtungen und KMU.
Ziel Europäische Territoriale Zusammenarbeit (Interreg)
Demografische und wirtschaftliche Veränderungen oder die Auswirkungen des Klimawandels stellen anspruchsvolle Aufgaben dar. In großräumigen Kooperationsprojekten können gemeinsame Lösungswege beschritten werden. Die Europäische Territoriale Zusammenarbeit (ETZ) hat daher zum Ziel, einen Beitrag zu einer ausgewogenen und nachhaltigen Entwicklung zu leisten und den Zusammenhalt und die Wettbewerbsfähigkeit der Regionen in Europa zu steigern. Die ETZ umfasst die drei Ausrichtungen grenzübergreifende, transnationale und interregionale Zusammenarbeit.
Interreg V A: Grenzübergreifende Zusammenarbeit
Mit der grenzübergreifenden Zusammenarbeit werden Kooperationen von Akteuren benachbarter Staaten gefördert, die gemeinsame Herausforderungen in den jeweiligen Grenzgebieten bewältigen und dazu beitragen einen gemeinsamen Lebens-, Natur- und Wirtschaftsraum zu schaffen.
- Interreg V A Programm Österreich - Deutschland/Bayern 2014 - 2020
Den Schwerpunkt für den Geschäftsbereich des StMUV bilden hier Maßnahmen im Bereich Biodiversität, Schutz und Wiederherstellung sowie nachhaltige Nutzung von Natura-2000-Gebieten, Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel (insbesondere Hochwasserschutz) und Umweltbildung. - Interreg V A Programm Bayern - Tschechische Republik 2014 - 2020
Die generelle Zielsetzung für den Geschäftsbereich des StMUV entspricht jener des Programms an der bayerisch-österreichischen Grenze. Es ergeben sich jedoch andere Projektschwerpunkte, wie die Kooperation der Nationalparkregionen Bayerischer Wald und Sumava (auf tschechischer Seite) im Bereich Naturschutz und Umweltbildung. - Interreg V A Programm Alpenrhein - Bodensee - Hochrhein 2014 - 2020
Das gemeinsam mit Baden-Württemberg, Vorarlberg, einigen Schweizer Kantonen und dem Fürstentum Liechtenstein umgesetzte Programm widmet sich Raumentwicklungsaspekten im Bodenseeraum.
Interreg V B: Transnationale Zusammenarbeit
Im Unterschied zu den grenzübergreifenden Programmen werden bei der transnationalen Zusammenarbeit vorwiegend investitionsvorbereitende Projekte mit mindestens drei Partnern aus anderenLändern in den festgelegten Kooperationsräumen durchgeführt. Die Projekte behandeln Schwerpunktthemen mit großer Bedeutung für die europäische Raumentwicklung.
Bayern ist an den EU-Förderprogrammen Alpenraum, Mitteleuropa und Nordwesteuropa sowie dem Programm „Interreg Europe“, das sich der Zusammenarbeit zwischen Regionen ganz Europas widmet, beteiligt. Als Reaktion auf die Donauraumstrategie ist das transnationale Donauraumprogramm neu hinzugekommen.
Bei der deutschen Koordinierung des Alpenraumprogramms liegt die Federführung beim StMUV, bei den anderen Programmen beim Bayerischen Staatsministerium der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat.
Das Interreg B Alpenraumprogramm fördert in den kommenden Jahren mit ca. 116,6 Mio. Euro transnationale Projekte in den Regionen des Alpenraums. Die Projekte sollen dazu beitragen, Innovationen im Kooperationsgebiet zu fördern, emissionsarme Lösungen zu entwickeln, die Lebensqualität zu steigern und eine „Good Governance“ des Alpenraums zu unterstützen.
Vier Beispiele für Projekte im Alpenraumprogramm mit bayerischer Federführung aus der Förderperiode 2007 - 2013:
- Alpstore: Länderübergreifende Projektgruppe für Speichertechnologien
Energiespeicher werden künftig ein zentrales Element für die Energiewende sein. 19 Projektpartner aus sieben Alpenanrainerstaaten wollten sich deshalb das Potenzial von Energiespeichern in dem Projekt Alpstore zunutze machen. Kurzzeitspeicher wie Batterien und Langzeitspeicher wie Methan oder Wasserstoff spielen dabei eine wichtige Rolle. Zusammen bilden sie in Zukunft das Rückgrat der Versorgungssicherheit.
Das Bayerische Umweltministerium unterstützte das länderübergreifende Projekt mit 66.000 Euro, an dem Partner aus den Bereichen Forschung, Versorger, Energiewirtschaft, Verwaltung, Beratung und Regionalentwicklung beteiligt waren. Ziel war es, Pläne für die Nutzung von Energiespeichern zu entwickeln und dabei von Know-how und Technik der einzelnen Staaten zu profitieren.
Die Kooperation diente auch dem Schutz des ökologisch sensiblen Alpenraums durch einheitliche Maßnahmen, die an die dortigen Gegebenheiten angepasst werden. Planer und Entscheider brauchen klare Leitlinien, die für den ganzen Alpenraum Gültigkeit besitzen.
Das länderübergreifende Projektmanagement übernahm die B.A.U.M. Consult GmbH aus München. Dazu gehören auch fachliche Aufgaben bei der nachhaltigen Regionalentwicklung, bei Mobilitätskonzepten, bei der Entwicklung von intelligenten Stromnetzen und bei alternativen Antriebstechnologien. In Pilottests sollte die Umsetzbarkeit mobiler und stationärer Speicher in öffentlichen Infrastrukturen, Gewerbegebieten und Technologieparks, Unternehmen und intelligenten Gebäuden gezeigt werden. - CO2Neutralp
Im Projekt wurden alternative Antriebstechnologien für den Verkehr auf Grundlage von erneuerbaren Energien mit regionalen Akteuren aus dem Alpenraum entwickelt und erprobt. Dabei wurden zahlreiche Lösungen in Regionen mit unterschiedlichen sozio-ökonomischen Voraussetzungen entwickelt und umgesetzt und die jeweiligen technischen Lösungen im Anschluss harmonisiert, um internationale Standards für Antriebstechnologien zu setzen. Beispiel: Mit gebrauchtem Speiseöl könnten Seilbahnen angetrieben werden. - AlpEnergy
Bei dem Projekt wurden innovative Technologien und Geschäftsmodelle im Zusammenhang mit virtuellen Kraftwerken getestet. Regionale Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien, Stromverbraucher mit steuerbaren Lasten und ggf. Speicher für elektrische Energie wurden miteinander verbunden und neue Formen des Lastmanagements und der Speichertechnologien eingesetzt. Beispiel: Wenn vor Ort überschüssiger Strom zur Verfügung steht, kann dieser in Autobatterien gespeichert oder durch Herunterkühlen von Kühlhäusern bevorratet werden. Bei Strommangel kann von diesen Speichern wieder Strom in den Kreislauf gegeben bzw. der Strombezug ausgeschaltet werden. - C3-Alps (Capitalising Climate Change Knowledge for Adaptation in the Alpine Space)
Das Projekt fasst die Ergebnisse und Erkenntnisse aller im Alpenraumprogramm durchgeführten Projekte über Anpassungsstrategien zum Klimawandel im Bereich Naturrisiken und Raumplanung zusammen, um sie zu harmonisieren und gezielt an verschiedene Nutzergruppen weiterzugeben. Auf diese Weise konnten die Ergebnisse sektorübergreifend effizient und dauerhaft auf nationale, regionale und lokale Ebene in die Praxis transferiert werden. In Pilotmaßnahmen wurden neue Formen der Kommunikation getestet, die in dem jeweiligen Kontext der Zielgruppen (z.B. politische Entscheidungsträger, Planungsverbände, Öffentlichkeit) stehen. C3-Alps schlug neue Wege für die dauerhafte Nutzung von transnationalen Projektergebnissen ein.
Weitere Details zu den Programmen der Europäischen Struktur- und Investitionsfonds, insbesondere zu förderfähigen Maßnahmen, Gebietskulissen, Fördervolumen, Antragsverfahren etc. finden sich auf den jeweiligen Programm-Webseiten.
Weiterführende Informationen
Links
- Wege des Holzes – Kulturgeschichte und natürliche Vielfalt (Interreg-Projekt )
- Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) in Bayern
- Investitionen in Wachstum und Beschäftigung (IWB) 2014-2020
- Europäische Territoriale Zusammenarbeit 2014-2020 INTERREG V im Freistaat Bayern (Internetangebot)
- Europäische Territoriale Zusammenarbeit 2014-2020 INTERREG V im Freistaat Bayern (Flyer)
- Interreg V B Alpenraum 2014-2020
- Interreg V A Österreich - Deutschland/Bayern 2014 - 2020
- Interreg V A Bayern -Tschechische Republik 2014 - 2020
- INTERREG V A Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein 2014-2020
- Europäische Territoriale Zusammenarbeit Interreg V B und Interreg Europe:: Transnationale und
interregionale Zusammenarbeit in Bayern Förderperiode 2014 – 2020 (PDF) - EU-Projekt C3-Alps
- Europäischer Sozialfonds