Verleihung des Bundesverdienstkreuzes am Bande
Laudatio für Herrn Prof. Dr. med. Dieter Jeschke
Prof. Jeschke hat sich durch seinen langjährigen beruflichen, aber auch ehrenamtlichen Einsatz besondere Verdienste um die Versorgung und Rehabilitation von Herzpatienten sowie um den sportlichen Bereich erworben.
Er leistete über einen langen Zeitraum als Ordinarius und Leiter der Poliklinik für präventive und rehabilitative Sportmedizin der Technischen Universität München überzeugende Arbeit an der Schnittstelle zwischen Sportwissenschaften und Medizin. Sein wissenschaftliches Interesse galt dabei der Bedeutung von Bewegung und Sport als Therapie in der Prävention und Rehabilitation kardiovaskulärer Erkrankungen.
Bereits Anfang der 1970er Jahre hat er sich erfolgreich gegen das Behandlungsdogma der wochenlangen Bettruhe bei akutem Herzinfarkt gewandt und eine individuell dosierte, kontrollierte Bewegungstherapie als Frühmobilisation propagiert.
Prof. Jeschke war Gründer und ärztlicher Betreuer der ersten ambulanten Herzgruppen in Tübingen und, nach dem Wechsel an die Technische Universität München, von 1987 bis 2003 Vorsitzender des Kuratoriums für Prävention und Rehabilitation. Gleichzeitig war er viele Jahre Vorsitzender der Landesarbeitsgemeinschaft für Kardiologische Prävention und Rehabilitation in Bayern e.V. Verdienste hat er sich besonders um die Verbesserung der Situation von Herzpatienten erworben, die einer lebenslangen rehabilitativen Betreuung bedürfen.
Im Rahmen von Weiterbildungsveranstaltungen und in Vorlesungen hat er sein Wissen an Mediziner, Sportwissenschaftler und Studierende vermittelt. Sein überaus engagierter Vortragsstil und sein Enthusiasmus für dieses Thema haben ihn besonders ausgezeichnet.
Über viele Jahre hinweg stand er dem medizinisch-wissenschaftlichen Beirat (1985 bis 2001) im Deutschen Skiverband vor. In dieser Zeit rief er viele wichtige Symposien ins Leben, die sich nicht nur mit aktuellen Problemstellungen, sondern auch mit Auswirkungen möglicher künftiger Entwicklungen befassten. Unter seiner Führung wirkte der Beirat für den Leistungssport wie für den Breitensport als wertvolles, zeitgemäßes Instrument im medizinisch-wissenschaftlichen Bereich. Ebenso war er als Anti-Doping-Berater für den Deutschen Skiverband tätig und stand dem Leistungssport in dieser Position als Ansprechpartner zur Verfügung.
Seit 1996 ist er Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats des Bayerischen Sportärzteverbandes. Darüber hinaus gehörte er weiteren wissenschaftlichen Gremien an und war Gutachter bzw. Mitherausgeber von Fachzeitschriften.