Verleihung des Bundesverdienstkreuzes am Bande am 23. November 2012
Laudatio für Frau Beate Rasp
Frau Rasp, deren Tochter an Morbus Wilson erkrankt ist, gründete 1990 den Verein Morbus-Wilson e.V. und leitet diesen seither als äußerst engagierte 1. Vorsitzende. Das Betreuungsgebiet erstreckt sich mittlerweile über ganz Deutschland und zählt rund 600 Mitglieder. Morbus Wilson ist eine erblich bedingte Stoffwechselerkrankung, bei der durch einen genetisch bedingten Defekt der Abbau des mit der Nahrung aufgenommenen Spurenelements Kupfer gestört wird. Das bei Wilson-Patienten überschüssig vorhandene Kupfer lagert sich in Leber, Gehirn, Augen und Nieren ab. Nicht diagnostiziert oder unbehandelt, verläuft diese Stoffwechselerkrankung bei frühem Auftreten (in der Kindheit) tödlich. Frühzeitig erkannt und lebenslang therapiert, ist Morbus Wilson als gut behandelbar anzusehen.
Zweck und Ziele des gemeinnützigen Vereins Morbus-Wilson e.V. sind die Information, Beratung und Hilfe für Morbus-Wilson-Kranke, ihre Angehörigen und Interessierte, ferner die Vermittlung von Kontakten der Betroffenen untereinander, medizinische Vorträge, die Aufklärung der Öffentlichkeit und die Unterstützung der Forschung auf dem Gebiet von Morbus Wilson.
Frau Rasp, die als Arztsekretärin im RoMed-Klinikum Rosenheim arbeitet, ist die führende Kraft der deutschen Wilson-Gesellschaft. Sie widmet sich täglich der ehrenamtlichen Vereinsarbeit - mehrere hundert Stunden im Jahr. Sie ist gefragte Ansprechpartnerin von Betroffenen oder Personen, die den Verdacht haben, an Morbus Wilson erkrankt zu sein. Frau Rasp hat über die vergangenen zwei Jahrzehnte ein umfassendes Netzwerk aller Wilson-Fachärzte aufgebaut. Einmal jährlich organisiert sie ein wissenschaftliches Symposium. Hier erhalten Patienten und deren Angehörige hervorragende Informationen wie auch Kontakte mit Ärzten, die sich mit dieser seltenen Krankheit beschäftigen.