Flächenbewusste Kommune - Allianz Hofheimer Land
Um den Herausforderungen des demographischen Wandels und der Abwanderung in die städtischen Verdichtungsräume wirksam begegnen zu können, haben sich 2008 sieben Kommunen im nördlichen Teil des Landkreises Haßberge zur Hofheimer Allianz zusammengeschlossen. Zentrales Anliegen der Gemeinde-Allianz ist konsequente Innenentwicklung zur Erhaltung attraktiver Ortsmitten. Die Städte und Gemeinden der Allianz werden seit Jahren im Rahmen der Städtebauförderung bzw. der Dorferneuerung unterstützt.
Die Umsetzung
Nach einer qualifizierten Bestandserfassung der vorhandenen Innenentwicklungspotenziale wurden durch Eigentümerbefragung mit Abfrage von Nutzungsabsichten und Verkaufsbereitschaft leerstehende Gebäude und Baulücken über die Immobilienplattform der Gemeinde-Allianz kostenlos vermarktet. Ab 2010 erarbeiteten die Kommunen ein gemeinsames Leitbild und Bausteine für die zukünftige Entwicklung. Zum ersten Baustein gehören neben der Bestandserfassung und Vermarktung auch die Überplanung der Ortskerne sowie die Rücknahme von Bauplätzen außerhalb der Ortskerne. Mithilfe eines Förderprogramms zur Nutzung vorhandener Bausubstanz in den Ortskernen inkl. kostenloser Bauberatung durch Architekten, erhalten Grundstückseigentümer von der jeweiligen Kommune bis zu 15.000 Euro Unterstützung für die Sanierung bzw. den Umbau ihres Anwesens. Der zweite Baustein beinhaltet die Optimierung der Rahmenbedingungen, um die Lebensqualität in den Ortschaften zu erhalten und Dorfgemeinschaften zu stärken.
Das Ergebnis
Inzwischen hat sich die Gemeinde-Allianz zu einer Zuzugsregion entwickelt, in der die Kommunen in einem kooperativen, von Konsens geprägten Prozess erfolgreich Strategien zur Sicherung der Lebensqualität entwickeln und umsetzen. Seit 2013 bündelt und koordiniert ein Allianzmanagement die Aktivitäten vor Ort. So konnten 276 private ehemalige Leerstände revitalisiert, zahlreiche innerörtliche Baulücken im Innenbereich geschlossen und mehrere Baugebiete im Außenbereich zurückgenommen werden. Damit stehen in den Ortsmitten nicht nur signifikant weniger Gebäude leer, sondern wurde die Flächeninanspruchnahme um ca. 42 ha reduziert. Zusätzlich schafft die Errichtung eines dezentralen Bürgerhaus- Systems mit Dorfgemeinschaftshäusern in mittlerweile 13 Ortschaften wichtige soziale Treffpunkte im Ort. In vier Kommunen ergänzen Dorfläden die Nahversorgung und tragen so zur Steigerung der Lebensqualität in den Ortsmitten bei.