Flächenbewusste Kommune - Litzendorf
Litzendorf ist eine Stadtrandgemeinde von Bamberg und als Wohnort beliebt. Um den Zuzug zu steuern und eine nachhaltige und zukunftsfähige Siedlungsentwicklung zu erreichen, wurde 2007 im Gemeinderat der Grundsatzbeschluss „Innenentwicklung vor Außenentwicklung“ gefasst. Ein entsprechendes Leitbild wurde im Rahmen des städtebaulichen Entwicklungskonzeptes (SEK 2010) unter Mitwirkung der Bürgerschaft formuliert. Die Erneuerungsmaßnahmen werden seit 2009 mit Finanzhilfen des Städtebauförderungsprogramms „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren – Leben findet Innenstadt“ unterstützt.
Die Umsetzung
Die Gemeinde gab 2007 eine Vorstudie zur „KommunalenEntwicklung“ in Auftrag, unter anderem um den zukünftigen Bedarf an Wohnflächen zu ermitteln. Ein Baulückenkataster konnte nachweisen, dass der prognostizierte Flächenbedarf von 17 ha bis 2024 mit den Baulücken und den innerörtlichen unbebauten Grundstücken (insges. 25 ha) mehr als ausreichend gedeckt ist. Der Gemeinderat verstand, dass eine nachhaltige Entwicklung der Kommune auf die Nutzung der bereits vorhandenen Flächenpotenziale zielen muss. Neben der Rücknahme von 21 ha Wohnbauflächen aus dem Flächennutzungsplan wird eine aktive Innenentwicklung betrieben. Mithilfe eines Projektmanagements wurde eine kostenlose Immobilienbörse im Mitteilungsblatt und auf der Gemeinde-Website eingerichtet. Weiterhin werden Bauwilligen im Innenbereich kostenlose Bau- und Sanierungsberatungen durch das Projektmanagement angeboten. Ein kommunales Förderprogramm wurde aufgelegt, Informationen über weitere Fördermöglichkeiten werden bereitgestellt.
Das Ergebnis
Als Impulsprojekt ließ die Gemeinde ein leerstehendes Bauernhaus im Ortskern zum Bürgerhaus umbauen und durch einen Bibliotheksneubau ergänzen. Zwei leerstehende Gebäude wurden saniert und zu Mietwohnungen ausgebaut. Für die Bebauung einer innerörtlichen Freifläche wurde ein Architekturwettbewerb durchgeführt. In Kürze entstehen hier bedarfsgerechte Wohnangebote: Seniorenund Familienwohnen auf kleinen Grundstücken. Durch die klare Ausrichtung auf die Innenentwicklung und viele umgesetzte Projekte gewann die Kommune an Attraktivität. Es gibt kaum Leerstände, Bestandsgebäude finden schnell neue Nutzer, einige Baulücken wurden in der Zwischenzeit bebaut.