Flächenbewusste Kommune - Waldsassen
Bereits seit 1986 führt die Stadt kontinuierlich Stadterneuerungsmaßnahmen mit Hilfe der Städtebauförderung durch. Nach starkem Bevölkerungsschwund in den letzten Jahrzehnten ist nun Stabilität prognostiziert. Für eine bauliche Entwicklung sind die topografische Tallage als auch die Besonderheiten der Kulturlandschaft zu beachten. Es war daher ein Konzept zu entwickeln, mit den vorhandenen Flächen auszukommen und dennoch Entwicklung zu ermöglichen.
Die Umsetzung
Die Stadt Waldsassen erwarb innerörtliche leerstehende Gebäude und Gewerbebrachen mit dem strategischen Ziel, diese zu revitalisieren oder rückzubauen. Gleichzeitig ist ein Leerstandskataster erstellt worden, um vom Leerstand bedrohte bzw. brach liegende Wohngebäude zu erfassen. Manche dieser Gebäude wurden durch gezielte Vermittlung und Akquise von Privatinvestoren erworben. Die Gebäude wurden saniert und neu belebt. Für die Stadt wichtige, teils denkmalgeschützte Gebäude werden durch die Stadt selbst saniert. Neuer Wohnraum – überwiegend mitten im Stadtzentrum – entsteht. Ein Grundsatzbeschluss durch den Stadtrat ist gefasst, der Innenentwicklung vor Außenentwicklung zur Selbstverpflichtung beinhaltet. Große Immobilien inmitten des Stadtzentrums gehören dem örtlichen Cistercienserinnen-Orden in Waldsassen. Der Konvent mit seiner Äbtissin Laetitia Fech hat diese Liegenschaften nach und nach mit staatlicher Förderung renoviert und ebenfalls mit neuem Leben versehen (Tagungs- und Hotelbetrieb, betreute Wohneinrichtung, Wohnungen, usw.).
Das Ergebnis
Inzwischen ist der Bevölkerungsrückgang gestoppt. Trotz reger Bautätigkeit mussten kaum neue Flächen genutzt werden. Fast immer konnten beplante oder ursprünglich bebaute Flächen dazu verwendet werden. Die Stadt ist heute aufgeräumter als vor Jahren, da marode Bausubstanz gewichen ist. Alte Bausubstanz wurde saniert und neue Gebäude sind entstanden. Trotz der intensiven Neubelebung findet sich immer noch genügend Potenzial in Waldsassen, dieses Konzept weiter fortzuführen und somit den Flächenverbrauch auf ein Minimum zu beschränken.