Bayerischer Klimaschutzpreis
Der Bayerische Staatsminister für Umwelt und Verbraucherschutz verleiht jährlich einen Klimaschutzpreis an Personen, die sich in Bayern um den Schutz des Klimas oder die Anpassung an die Auswirkungen des Klimawandels besonders verdient gemacht haben. Der Bayerische Klimaschutzpreis ist im Artikel 9 des Bayerischen Klimaschutzgesetzes verankert.
Die Landesagentur für Energie und Klimaschutz (LENK) im Landesamt für Umwelt (LfU) organisiert den Wettbewerb. Im Jahr 2021 wurde der Klimaschutzpreis erstmals ausgelobt.
Ob Privatpersonen, Freizeitgruppen, Nachwuchsforschende, Hobbyerfinderinnen und -erfinder, Vereine, Betriebe oder Kommunen: Viele Menschen in Bayern engagieren sich bereits im Kleinen und Großen für den Klimaschutz. Sie entwickeln innovative Lösungen, neue Technologien und Produkte sowie clevere Strategien, die auch Anderen als Vorbild dienen und zum Nachahmen inspirieren können. Solche herausragenden Initiativen zeichnet die Staatsregierung mit dem Bayerischen Klimaschutzpreis aus. Dieser ist mit insgesamt 15. 000 Euro dotiert. Die Ausgezeichneten erhalten zudem eine Preisskulptur und einen Imagefilm über das ausgezeichnete Projekt.
Vergeben wird der Bayerische Klimaschutzpreis sowohl an natürliche Personen (engagierte Vorbilder im Privaten) als auch an juristische Personen (Unternehmen, Betriebe, Kommunen, eingetragene Vereine etc.), die sich um den Schutz des Klimas oder die Anpassung an die Auswirkungen des Klimawandels besonders verdient machen.
Wer kANN teilnehmen?
Im Rahmen einer Vorschlagsphase kann Jede und Jeder engagierte Personen mit Bezug zu Bayern vorschlagen Dies bedeutet: Entweder haben die Teilnehmenden ihren dauerhaften Haupt(wohn)sitz im Freistaat oder sie engagieren sich in Bayern für den Klimaschutz oder für die Anpassung an die Auswirkungen des Klimawandels. Die Initiative sollte bereits laufen und messbare Ergebnisse aufweisen. Sie können außerdem Teilnehmende vorschlagen, deren Einsatz zwar bereits beendet ist, aber bis in die Gegenwart wirkt. Geehrt werden Initiativen mit einem stimmigen Gesamtkonzept.
Bei der Auswahl wird unter anderem auf folgende Kriterien geachtet: Originalität, Innovation, Übertragbarkeit auf Dritte, Nachhaltigkeit, Kontinuität sowie Transparenz bzgl. Projektentwicklung, -umsetzung und Resultaten.
Preisträger 2022
Jugendrat Viech
Projekttitel: #VitRadelt
Projektbeschreibung: Der Jugendrat Viechtach besteht aus elf gewählten Jugendlichen zwischen 14 und 21 Jahren. Gemeinsam haben sie 2021 die Fahrrad-Kampagne #VitRadelt ins Leben gerufen und möchten mittels verschiedener Aktionen und Veranstaltungen das Rad nicht nur als Freizeitaktivität, sondern als nachhaltiges Verkehrsmittel im Bayerischen Wald stärken. Dabei adressieren und verbessern sie vor allem die bisher nicht ausreichend ausgebaute Infrastruktur für Fahrradfahrende in Viechtach und Umgebung und sensibleren ihre Mitmenschen. Der Jugendrat ist eine etablierte Institution in Viechtach und bringt dort allen Generationen den Themenkomplex Klimaschutz ohne erhobenem Zeigefinger und mit tief verwurzelter Überzeugung näher.
Char2Cool e.V.
Projekttitel: CO2-Vermeidung durch Wasserhyazinthen-Nutzung in Nigeria
Projektbeschreibung: Der Verein Char2Cool e.V. wurde von einem niederbayerischen Vater-Tochter-Gespann gegründet und begegnet der Aufgabe des Klimaschutzes sehr vielseitig. Das Abfischen der invasiven Wasserhyazinthen, die Verkohlung zur Pflanzenkohle sowie die Kompostierung und Aufbringung auf landwirtschaftlichen Böden verbindet die Themen Ökosystemschutz, regionale Wertschöpfung, Boden- und Klimaschutz. Char2Cool zeichnet sich durch ein hohes Engagement, Innovation und eine Mentalität des Zupackens aus.
Benediktinerabtei Plankstetten
Projekttitel: Holz-Stroh-Haus St. Wunibald
Projektbeschreibung: Der Grundsatz des Benediktinerklosters Plankstetten „Leben und Wirtschaften im Einklang mit der Schöpfung“ zeigt sich konsequent auch im Neubau des dreigeschossigen Holzständer-Strohbaus in Passivstandard. Das Mehrzweckgebäude für Kindergarten, Büros und Seminargäste ist ein Vorbild für ökologisches Bauen, regionale Ressourcennutzung und Energieeinsparung. Die Abtei kämpfte sich aufgrund ihrer klimabewussten Haltung und ihrer intrinsischen Motivation durch eine Vielzahl an Vorschriften und Zertifizierungsanforderungen und berät und unterstützt mittlerweile andere Projekte, die ähnliche Pläne verfolgen und vor ähnlichen Herausforderungen stehen.