Teilprojekt 9: BGMR
Rohstoffsicherung und -erhalt durch Aufbereitung und Verwertung von Gießerei-Stäuben - Bayerisches Konsortium für Gießereistaub-Metall-Rückgewinnung
Hintergrund
In Bayern finden sich über 30 mittelständische und 90 kleinere Gießereien, die mit einer Wertschöpfung von jährlich ca. 1 Mrd. Euro und rund 8.000 Beschäftigten eine wichtige Basis des bayerischen Fahrzeug- und Maschinenbaus darstellen. Bei den Gießprozessen dieser Unternehmen fallen unterschiedlichste Stäube an. Diese Staubfraktionen beinhalten wertvolle Metallrohstoffe, die bei bisherigen Entsorgungswegen (z.B. als Ersatzbaustoff) als Ressource größtenteils verloren gehen und meist zunehmende Kosten für die Gießereien verursachen.
Aufgabenstellung
Im Sinne der Bayerischen Ressourcenstrategie und Ressourceneffizienz ist es aus ökonomischer und ökologischer Sicht von großem Interesse, Metallrohstoffe aus den Stäuben möglichst lange in der Produktionskette zu nutzen. In Kooperation des Materials Resource Management Instituts und des Wissenschaftszentrum Umwelt der Universität Augsburg, dem bifa Umweltinstitut Augsburg, vier bayerischen Gießereien und zwei Zulieferbetrieben sollen Prozesse entwickelt und optimiert werden, um die Metalle aus den Stäuben ressourceneffizient in die Produktion zurückzuführen, Abfälle zu reduzieren und (neue) Verwertungswege zu identifizieren und zu optimieren.
Lösungsansatz
Zunächst sollen in den beteiligten Gießereien Anfallsstellen von Stäuben systematisch erfasst und am bifa Umweltinstitut sowie der Universität Augsburg analysiert werden. Die gewonnenen Daten können anschließend nach physikalischen, chemischen und rechtlichen Kriterien kategorisiert und eingeordnet werden. Parallel dazu werden Stoffströme in der Produktion bezüglich Optimierungsmöglichkeiten, z.B. durch Substitution analysiert. Dazu werden Schritte in der Produktion identifiziert, welche die Metallanteile in den Stäuben maßgeblich beeinflussen. Zur optimierten Rückgewinnung werden anschließend Aufbereitungsverfahren für die Stäube im Labor- und Technikumsmaßstab entwickelt und Verwertungswege für einen Wiedereinsatz bestimmt.
Die identifizierten Prozesse sollen nachfolgend ökonomisch und ökologisch bewertet werden. So soll für die ökonomische Betrachtung eine Wirtschaftlichkeitsanalyse und für die ökologische Betrachtung ein Life Cycle Assessment durchgeführt werden. Die Ergebnisse sollen abschließend als Leitfaden für die alle bayerischen Gießereien festgehalten und bereitgestellt werden
Ergebnisverwertung und Umsetzung
Die Ergebnisse der Untersuchungen werden in Zwischen- und Endberichten des ForCYCLE II-Verbundes veröffentlicht. Darüber hinaus sind Veröffentlichungen in Fachjournalen und eine abschließende Broschüre mit Empfehlungen für die bayerischen Gießereien geplant.
Beitrag zur Ressourceneffizienz
Das Projekt zielt darauf ab, für bayerische KMU-Gießereien durch Optimierung von Prozessen die Ressourceneffizienz zu erhöhen, indem Abfall reduziert, Metalle aus den Stäuben zurückgewonnen und Verwertungswege optimiert werden. Prozesse, Aufbereitungs- und Vertriebswege werden ökonomisch und ökologisch analysiert, bewertet und optimiert, Kosten reduziert und zusätzlich wertvolle Metalle als Ressourcen für die bayerische Wirtschaft umweltschonend zur Verfügung gestellt.
Ansprechpartner
Prof. Dr. Richard Weihrich
Universität Augsburg
E-Mail: richard.weihrich@mrm.uni-augsburg.de
Telefon: 0821 598-3132
Hochschule
Universität Augsburg
Institut für Materials Resource Management
Prof. Dr. Richard Weihrich
Wissenschaftszentrum Umwelt
PD Dr. Jens Soentgen
Wissenschaftlicher Partner
bifa Umweltinstitut GmbH
Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Rommel
Weitere Kooperationspartner
- Gießerei HEUNISCH GmbH (91438 Bad Windsheim)
- Trompetter Guss GmbH & Co. KG (95463 Bindlach)
- Franken Guss GmbH & Co. KG (97318 Kitzingen)
- Kemptener Eisengießerei Adam Hönig AG (87435 Kempten)
- AKW Apparate + Verfahren GmbH (92242 Hirschau)
- GPS SIC Keßl GmbH u. Co. KG (92724 Trabitz, Bärnwinkel)