Bayerischer Ressourceneffizienzpreis

 
						  
				    
Am 30.10.2025 wurden die Preisträger des  Bayerischen Ressourceneffizienzpreises 2025 von Herrn Staatsminister Glauber in Nürnberg ausgezeichnet.  
						  Der Bayerische Ressourceneffizienzpreis wurde ausgelobt, um bayerische Unternehmen zu würdigen, die sich besonders für einen nachhaltigen Umgang mit natürlichen Ressourcen in Bayern einsetzen und damit eine Vorreiterrolle einnehmen.
Übersicht über die Preisträger 2025
CORDIAL GmbH Sound & Audio Equipment
In der Event- und Musikindustrie sind Kupferleiter entscheidend für die Qualität der Ton- und Datenübertragung. Bisher wurden hauptsächlich PVC-ummantelte Kabel verwendet. CORDIAL hat nun die ECOCORD-Kabel-Linie entwickelt, die vollständig PVC-frei ist. Stattdessen wird TPE-V eingesetzt, ein recyclingfähiges Material, das weniger Ressourcen benötigt, energieeffizienter hergestellt wird und ohne Weichmacher, Halogene und Schwermetalle auskommt. TPE-V bietet zudem hohe Flexibilität, Kerbfestigkeit und Langlebigkeit, ohne Leistungseinbußen im Vergleich zu PVC.
                          Innerhalb dieser Produktlinie gibt es die ECOHEMP-Serie für Gitarren- und Instrumentenkabel, bei der die Ummantelung aus 100 % Hanffasern besteht, was sowohl die Haptik verbessert als auch zur Ressourcenschonung beiträgt. Die Verpackung besteht aus recycelter Graupappe, wodurch der Einsatz von Primärrohstoffen verringert wird. Zudem pflanzt eine Non-Profit-Organisation für jedes verkaufte Kabel einen Baum, um den Materialeinsatz auszugleichen. CORDIAL plant, in den nächsten drei bis fünf Jahren jährlich 120 Tonnen PVC zu ersetzen, was einer Einsparung von etwa 228 Tonnen CO2eq pro Jahr entspricht. Darüber hinaus soll im Jahr 2025 ein Mikrofonkabel mit komplett bleifreien Steckern auf den Markt kommen.
                        
meplan GmbH
Die meplan GmbH hat ein innovatives Messestandsystem namens woodï entwickelt, das nachhaltig und ästhetisch ansprechend ist. Dieses modulare System bietet flexible und individualisierbare Gesamtlösungen, die auf Nachhaltigkeit ausgelegt sind. Jede Komponente wurde hinsichtlich ihres klimaschonenden Potenzials geprüft und wird kontinuierlich optimiert, um Abfall zu minimieren und ökonomische sowie logistische Vorteile zu bieten. Die verwendeten Materialien umfassen Stahl, Holz, rezykliertes PET und Aluminium, die gemäß dem Eco Material Board ausgewählt wurden, das 25 Nachhaltigkeitsindikatoren berücksichtigt.
                          Das System orientiert sich an der Ökodesignverordnung, schließt Kreisläufe, nutzt nachwachsende Rohstoffe und verfolgt eine ganzheitliche Umsetzung entlang der Wertschöpfungskette. woodï zeichnet sich durch eine lange Lebensdauer (20 bis 30 Nutzungen) und einfache Reparierbarkeit aus, wobei alle Teile für vollständiges Recycling konzipiert sind. Problematische Stoffe werden vermieden, um Umwelt und Gesundheit zu schützen. Durch ein Mietmodell wird zusätzlich Abfall reduziert. Im Jahr 2024 konnten auf 60.000 m³ bebauter Fläche etwa 8 Tonnen CO2-Emissionen kompensiert werden. Das langfristige Ziel ist, woodï aus 100 % Rezyklat herzustellen und ebenfalls zu 100 % zu recyceln.
                        
Schlagmann Poroton GmbH & Co. KG
Das Unternehmen hat mit dem POROTON-R 0,8 einen ressourceneffizienten, rein keramischen Plan-Innenwandziegel der Rohdichtklasse 0,8 eingeführt. Dieser Ziegel erfüllt hohe bauphysikalische Standards und bietet ausgezeichnete Produkteigenschaften, während er mindestens 30 % Recycling- und Sekundärrohstoffe in der Herstellung verwendet. Die Produktion von Ziegeln mit solch hohen Anteilen an Sekundärrohstoffen ist bisher einzigartig, da weder künstliche Bindemittel noch Änderungen in der Produktgeometrie oder im Ziegelgewicht erforderlich sind, was die Materialeffizienz im Vergleich zu konventionellen Ziegeln nicht beeinträchtigt.
                          Zusätzlich gibt es ein eigenes Rückholsystem, das geschlossene Stoffkreisläufe fördern soll. Die Produktserie soll kontinuierlich für weitere Einsatzbereiche erweitert werden. Aktuelle Forschungen zielen darauf ab, den Anteil an Sekundärrohstoffen auf über 60 % zu erhöhen, was eine Reduktion des Global Warming Potential (GWP) um bis zu 75 % pro Quadratmeter Wand im Vergleich zum derzeitigen EPD-Referenzsystem ermöglichen würde.
