Die Projektverbundreihe ForCYCLE – Strategie und Ziele
Die Projektverbundreihe ForCYCLE leistet im Bereich Forschung und Entwicklung einen wichtigen Beitrag zu den übergeordneten Zielen Bayerns für eine Kreislaufwirtschaft der Zukunft. Denn der steigende Bedarf an natürlichen Ressourcen und die Gewinnung von Primärressourcen kann mit erheblichen Umweltauswirkungen verbunden sein. Erklärtes Ziel ist es, eine ressourcen- und umweltschonende Kreislaufwirtschaft mit der Entwicklung von innovativen Zukunftstechnologien und Produktionsverfahren („Clean Tech“) voranzutreiben.
Gleichzeitig gilt es Ökologie und Ökonomie zusammenzuführen. Denn ein nachhaltiger Einsatz von Ressourcen schont Klima und Umwelt, verringert die Importabhängigkeit und senkt gleichzeitig die Kosten in den Unternehmen. Übergeordnetes Ziel Bayerns ist es daher, die Entkopplung des Ressourcenverbrauchs vom Wirtschaftswachstum und die Senkung des Verbrauchs von Ressourcen insgesamt im Sinne einer Kreislaufwirtschaft der Zukunft weiter voranzutreiben.
Im Zusammenspiel mit dem Leuchtturmprojekt Ressourceneffizienz-Zentrum Bayern, welches als zentrale Anlaufstelle für bayerische Unternehmen dient und bayernweit zum Thema Ressourceneffizienz Akteure vernetzt, wird der Wissens- und Technologietransfer der Ergebnisse der Projektverbundreihe von ForCYCLE in die Praxis bayerischer Unternehmen unterstützt.
Mit dem Konzept der Projektverbünde ForCYCLE bietet das StMUV eine wissenschaftliche Plattform zur Vernetzung, insbesondere von Wissenschaft und Wirtschaftspartnern und zur Entstehung von Synergien und Innovationen.
ForCYCLE I
Mit dem ersten Projektverbund ForCYCLE wurde mit der Auftaktveranstaltung im Jahr 2014 ein Meilenstein zum Ausbau der Ressourcenkompetenzen zum nachhaltigen Wirtschaften in Bayern gelegt.
ForCYCLE I hat durch ein breites Themenspektrum der Einzelprojekte zentrale Themen des gegenwärtigen Ressourcenkonsums aufgegriffen. Im Bereich Sekundärrohstoffe konnten fundierte Kompetenzen im Bereich Ressourcenschonung und zum Ressourcenschutz erworben werden. Ein externes Gutachtergremium hat den Innovationscharakter des Verbundes als insgesamt sehr hoch eingestuft.
Filme zum Projektverbund ForCYCLE I – Rohstoffwende Bayern
Beispiele aus ForCYCLE I
Beispiel aus dem Bereich Metalle:
Projekt „Entwicklung einer Gesamtlösung zur effektiven Rückgewinnung von Buntmetallen aus Industrieabwässern“ (LMU München)
- Zur Rückgewinnung von Buntmetallen aus Industrieabwässern der metallerzeugenden und -verarbeitenden Branche wurde ein neuartiges Verfahren entwickelt, welches eine hochwirksame Abwasserreinigung mit der Herstellung metallischer Phasen oder Metalloxide ermöglicht, bei gleichzeitig geringem Energie- und Zeitaufwand. Im Labormaßstab lagen die Rückgewinnungsquoten von bspw. Kupfer, Zink, Silber oder Gold bei 99,98 bis 100 %.
- Pilotprojekt Bau portablen einer Technikumsanlage
Aus den Ergebnissen dieses Projekts entstand ein Folgeprojekt, welches die entwickelte Technologie in den Technikumsmaßstab überführt. Dies wird aktuell vom StMUV finanziert:
Projektbroschüre S. 10-11
Kurzfilm
Beispiel aus dem Bereich Komposite (Leichtbau)
Projekt „Recycling von Metall-Kunststoffverbunden und Hybridwerkstoffen“ (Universität Augsburg, Fraunhofer IVV)
Im Projekt wurden die Rückgewinnung von Metallen und Polymeren aus Metall-Kunststoffverbunden (z.B. aus dem Automobil- oder Sanitärbereich oder dem Elektroniksektor) und ihrer anschließenden werkstofflichen Wiederverwendung erforscht. Diese neue Technologie ermöglicht die Wiedergewinnung zweier Stoffe: Metalle sowie Kunststoffe können mithilfe eines schonenden lösemittelbasierten Verfahrens so getrennt werden, dass sowohl hochwertige Metall- als auch Kunststoffrezyklate als Sekundärrohstoffe entstehen. Am Projekt waren 11 Wirtschaftspartner aus Bayern beteiligt.
Projektbroschüre S. 16-17
Kurzfilm
ForCYCLE II
Mit dem Projektverbund ForCYCLE II ist Mitte 2019 die erfolgreiche Projektverbundreihe ForCYCLE in die zweite Runde gegangen. In ForCYCLE II wird die Entwicklung innovativer Technologien und Produktionsverfahren zum Umgang mit Ressourcen vorangetrieben. Universitäten, Hochschulen für angewandte Wissenschaften und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen aus ganz Bayern sind bei ForCYCLE II gemeinsam am Start und arbeiten an Zukunftsthemen im Bereich der Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft.
Mit aktuell über 55 Partnern aus der Wirtschaft (Stand: Februar 2020) legt der Projektverbund den Schwerpunkt auf Anwendung und Praxisbezug. Die Projektverbundreihe ForCYCLE fokussiert sich in ForCYCLE II auf die Entwicklung neuer ressourceneffizienter Technologien zum Umgang mit Ressourcen sowie zum Recycling und bringt so Wissenschaft für die Technologieentwicklung und Wirtschaftspartner mit dem Fokus auf die industrielle Anwendung an einem Tisch zusammen. Der Projektverbund hat das Ziel, mehr Ressourceneffizienz in die konkrete Anwendung, insbesondere bei KMU und Handwerksbetrieben zu bringen.
>> Kooperationen
Der Projektverbund ForCYCLE II ist Teil des 7-Punkte-Maßnahmenplans der Bayerischen Staatsregierung und wurde als Maßnahme der Umweltpaktvereinbarung zwischen Staatsregierung und der bayerischen Wirtschaft von 2015 vorbereitet.
Themenschwerpunkte des Projektverbundes ForCYCLE II sind:
- Digitalisierung
- Integrierte Produktpolitik
- Substitution