KLIMACHECK
Auswirkungen und Anpassung an den Klimawandel auf kommunaler Ebene

Die Durchschnittstemperatur ist bei uns in den vergangenen 80 Jahren um rund 1,1°C gestiegen und dem Deutschen Wetterdienst zufolge handelt es sich 2015 in Deutschland um die größte Dürre seit 50 Jahren.
Auch Bayern bleibt von den Klimawandelfolgen nicht verschont. Je nachdem an welchem Ort im Freistaat man sich befindet, können die Klimaveränderungen regional unterschiedliche und unerwünschte Folgen für die Menschen einer Gemeinde haben.
Um die konkrete Betroffenheit in Erfahrung zu bringen und die Auswirkungen wie Hitzebelastung, Trockenheit oder Hochwasser für die Kommunen abschätzbar zu machen, wurde ein interaktives PDF-Tool für Gemeinden – der „Klimacheck“ entwickelt. Neben Informationen über den Klimawandel und dessen Folgen in Bayern und seinen Auswirkungen, kann der „Klimacheck“ auch den jeweiligen Anpassungsbedarf ermitteln und den Gemeinden mit Strategieoptionen zur Seite stehen.
Dieses Anpassungstool wurde vor allem für kleine und mittlere Gemeinden in Bayern im Rahmen des EU-Projekts C3-Alps konzipiert und entstand aus einer Kooperation des Bayerischen Umweltministeriums und der Hochschule für angewandte Wissenschaften München, Fakultät für Tourismus.
Die aus dem „Klimacheck“ gewonnenen Erkenntnisse sollten in aktuelle strategische Planungs- und Investitionsentscheidungen miteinbezogen werden, um Bayerns Kommunen für die Zukunft klimasicher zu machen. Die Winter werden nasser, die Sommer trockener, und die Extremwetterereignisse steigen in ihrer Intensität und Häufigkeit. Laut Deutschem Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) ist es aus ökologischer und ökonomischer Sicht das sinnvollste, die Handlungsoptionen der Gegenwart zu nutzen. Nichtstun wäre angesichts der Folgen des Klimawandels die teuerste Variante.
Der „Klimacheck“ im Überblick
Das Wissen einer Gemeinde über den Klimawandel vor Ort wird über Formulare zur Betroffenheitsermittlung und Checklisten zur Anpassung anhand folgender Punkte abgerufen.
- Hitzebelastung
Steigende thermische Belastungen auf Straßen, öffentlichen Plätzen und in Gebäuden durch zunehmende Hitzeperioden im Sommer. - Trockenheit
Verstärktes Auftreten von Trockenphasen und regionalen Dürreperioden mit Auswirkungen auf u. a. Grundwasserneubildung, Abwasserbeseitigung, Wasserqualität, (Wald-)Brandgefahr. - Starkniederschläge und kleinräumige Überflutungen
Verstärktes Auftreten kleinräumiger und kurzfristiger Starkniederschlagsereignisse, die zu kleinräumigen Überflutungen auf öffentlichen Straßen, Plätzen und privaten Grundstücken führen. Im Winter zunehmende Schneelast auf Gebäuden - Hochwasser
Häufigere und größere Hochwasser mit erhöhter Schadenswirkung, besonders im Winterhalbjahr. - Sturmereignisse
Zunahme der Intensität und Häufigkeit von Stürmen, die zu Schäden an Gebäuden und im öffentlichen Raum führen. - Lawinengefahr
Zunahme der Lawinengefahr durch veränderte Schneekonsistenz (feucht, schwer) und Starkschneefälle. Verstärkung des Gefahrenpotentials für Siedlungen und Ver-kehrsinfrastruktur. - Georisiken (Muren, Erdrutsche, Steinschlag, Felsstuz)
Zunahme der Gefahr durch Georisiken durch häufigere Frostwechsel und Starkniederschläge. Verstärkung des Gefahrenpotentials für Siedlungen und Verkehrsinfra-struktur. - Veränderungen der Schneebedeckung mit Folgen für den Tourismus
Rückgang der Schneebedeckung, besonders in tiefen und mittleren Lagen und dadurch zunehmende Unsicherheit bei der Durchführung schneebasierter Aktivitäten.
KLIMACHECK als USB-Stick
Um genauere Informationen zu erhalten, ist es möglich den KLIMACHECK als USB-Stick anzufordern, unter der E-Mail-Adresse: klimaschutz@stmuv.bayern.de
KLIMACHECK als Zip-Datei
Der Klimacheck und die dazugehörige „Bedienungsanleitung“ sind auf der Homepage der Hochschule München als Zip-Datei unter folgendem Link herunterzuladen: Hochschule für Angewandte Wissenschaften München