Gentechnisch hergestellte Arzneimittel und Impfstoffe
Wirkstoffe auf gentechnischer Basis werden fast ausschließlich in Fermentern, das sind große, geschlossene Behälter aus Stahl, von gentechnisch veränderten Bakterien, Hefen oder Säugetierzellen synthetisiert. Bisher sind fast nur Arzneimittel auf dem Markt, die gespritzt oder als Infusion verabreicht werden.Arzneimittel, die mit Hilfe gentechnisch veränderter Organismen hergestellt werden, bringen für den Patienten folgende Vorteile:
Verfügbarkeit
Humanproteine können als Wirkstoffe genutzt werden. Dies war ohne Gentechnik bislang nur in einem sehr begrenzten Umfang möglich.
Produktsicherheit
Im Gegensatz zu Wirkstoffen, die bisher aus biologischem Material gewonnen wurden, ist das Infektionsrisiko deutlich vermindert.
Bessere Wirksamkeit, weniger Nebenwirkungen
Wirkstoffe auf der Basis von Humanproteinen sind in der Regel verträglicher (zum Beispiel Humaninsuline).
Neue Behandlungsstrategien
Durch den Einsatz therapeutischer Antikörper (monoklonale Antikörper) und gentechnisch veränderter Immunabwehrzellen (T-Zellen) eröffnen sich neuartige Behandlungsmethoden.
IIn Deutschland befinden sich derzeit 246 gentechnisch hergestellte Arzneimittel und Impfstoffe mit 194 Wirkstoffen auf dem Markt, wovon 43 aus deutscher Produktion stammen (Stand: 04.04.2018). Darunter sind so wichtige Substanzen wie:
- Humaninsuline, auf die über 1,8 Millionen Zuckerkranke (darunter 300.000Typ-1-Diabetiker) in Deutschland angewiesen sind,
- EPO-Präparate (Erythropoietin, ein blutbildendes Hormon), die bei Dialysepatienten einen wichtigen Beitrag zur Behandlung der Anämie leisten,
- Somatotropin (menschliches Wachstumshormon) gegen Kleinwuchs,
- Blutgerinnungsfaktoren VII, VIII und IX zur Behandlung von Hämophilie A und B sowie zum Einsatz bei der Wundheilung,
- Antithrombotika (Gerinnungshemmer) zur Vorbeugung von Schlaganfall, Herzinfarkt, Beinvenenthrombosen, Lungenembolien und anderen Thromboseerkrankungen,
- Immunmodulatoren (zum Beispiel Interferone, Interleukine), die bei der Therapie von Krebserkrankungen, Autoimmunkrankheiten wie rheumatische Arthritis und Psoriasis, Hepatitis B und C sowie Multipler Sklerose eingesetzt werden,
- Monoklonale Antikörper zur Behandlung von Krebserkrankungen (unter anderem Brustkrebs, Darmkrebs, Hautkrebs, Leukämien und Lymphome), diverser Entzündungskrankheiten (zum Beispiel Asthma) und zur Verhinderung von Abstoßungsreaktionen bei Transplantationen,
- Enzyme zur Behandlung angeborener Stoffwechselstörungen (zum Beispiel Mukoviszidose, Mukopolysaccharidose, Morbus Hunter).
Zu den wichtigsten Anwendungsbereichen gentechnisch hergestellter Impfstoffe zählt die Vorbeugung gegen
- Humane Papillomviren (HPV)
- Hepatitis B
- Influenza
- Meningokokken B
- Pneumokokken
- Cholera.
Gentechnik
Gentechnik in Bayern
Gentechnikanbaufreie Kommunen
Sicherheit und Überwachung
- Sicherheitskonzept für gentechnische Arbeiten in gentechnischen Anlagen
- Sicherheitsstufen für gentechnische Arbeiten in gentechnischen Anlagen
- Einstufung gentechnischer Arbeiten in Sicherheitsstufen
- Zentrale Kommission für die Biologische Sicherheit
- Sicherheitsmaßnahmen für gentechnische Arbeiten in gentechnischen Anlagen
- Sicherheitskonzept für Freisetzungen
- Standortregister
- Standortregister
- Sicherheitskonzept für das Inverkehrbringen
- Schutzklausel
- Staatliche Überwachung
- Technische Überwachung
- Experimentelle Überwachung
Verwaltungsverfahren
- Verwaltungsverfahren bei gentechnischen Anlagen und gentechnischen Arbeiten
- Genehmigungsverfahren bei Freisetzungen von gentechnisch veränderten Organismen
- Genehmigungsverfahren für das Inverkehrbringen von gentechnisch veränderten Organismen
- Zulassung gentechnisch veränderter Pflanzen für den Anbau
- Gentechnisch veränderte Maislinie MON 810
- Gentechnisch veränderte Kartoffel Amflora
- Gentechnisch veränderte Lebens- und Futtermittel