Abwasser-Innovationspreis
In Bayern sind die Erschließung mit öffentlichen Kanälen und die Reinigung des Abwassers nach dem Stand der Technik nahezu abgeschlossen. In den nächsten Jahren stehen jedoch die Sanierung einiger hundert Kläranlagen und mehrerer 1.000 km Kanal an. Dem Freistaat Bayern sind hierbei die Entwicklung und der Einsatz innovativer Technologien und Verfahren ein wichtiges Anliegen. Hierzu wurde bereits für die Jahre 2012, 2014 und 2016 der Abwasser-Innovationspreis ausgelobt. Im Rahmen eines Wettbewerbsverfahrens wurden in einer neuen Runde im Jahr 2018 herausragende Abwasserprojekte prämiert. Die Preise wurden am 05.12.2018 von Herrn Staatsminister Thorsten Glauber überreicht.
Teilnahmebedingungen
Ausgezeichnet werden konnten Projekte, die noch nicht begonnen sind, deren Realisierung bereits absehbar ist und für die keine weitere Förderung beantragt ist. Es konnten innovative Verfahren aus den Bereichen der Kanalsanierung, der Misch- und Regenwasserbehandlung, der Erhöhung der Energieeffizienz auf Kläranlagen, der Energiegewinnung aus Abwasser, der Ertüchtigung von Kläranlagen im ländlichen Raum, der Elimination von Mikroverunreinigungen auf Kläranlagen und der weitergehenden Abwasserreinigung auf Kläranlagen gemeldet werden.
Teilnahmeberechtigt waren bayerische Städte und Gemeinden einschließlich deren Eigenbetriebe sowie öffentlich-rechtliche Zusammenschlüsse von Gebietskörperschaften und Kommunalunternehmen. Träger des Wettbewerbs war das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz, Referat 58, Rosenkavalierplatz 2, 81925 München.
Gewinner
Im Jahr 2018 hat das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz den Abwasser-Innovationspreis an 3 Projekte verliehen.
1. Preis: Der Zweckverband Zentralkläranlage Ingolstadt plant den Umbau einer bestehenden Anlage in ein Wirbelschwebebettverfahren zur gezielten Stickstoffentfernung. Diese Anlagentechnik wurde bisher noch nirgends eingebaut und kann Vorbild für weitere Kläranlagen werden. Dafür erhält der Zweckverband Fördermittel in Höhe von 720.000 Euro.
Staatsminister Thorsten Glauber überreichte die Urkunde Herrn Oberbürgermeister Dr. Christian Lösel.
1. Preis:Die Gemeinde Kalchreuth will das Durchlaufbecken vergrößern und einen Retentionsbodenfilter einbauen. Das verbessert die Reinigung des ablaufenden Mischwassers und spart Platz, denn es werden keine zusätzlichen Flächen verbraucht. Das Umweltministerium unterstützt dieses Vorhaben mit 520.000 Euro.
Staatsminister Thorsten Glauber überreichte die Urkunde Herrn Bürgermeister Herbert Saft.
3. Preis:Der Abwasserverband Kempten plant das Projekt "Vom Klärwerk zum Kraftwerk". Dahinter steckt ein innovatives Konzept zur Trocknung von Klärschlamm. Damit wird der Kraft-Wärme-Wirkungsgrad erhöht. Ziel ist, die Kläranlage künftig energieautark zu betreiben. 360.000 Euro erhält der Zweckverband für diese zukunftsweisende Idee.
Staatsminister Thorsten Glauber überreichte die Urkunde Herrn Franz Beer, Geschäfts- und Betriebsleiter des Abwasserverbandes Kempten.