Stauseen in Bayern
Staatliche Wasserspeicher sorgen für unser Wohl
Bayerns staatliche Talsperren und Rückhaltebecken, kurz Wasserspeicher genannt, dienen je nach Funktion dem Schutz vor Hochwasser oder vor Trockenheit durch gezielte Rückhaltung von Wasser im Speicherraum sowie dosierte Abgabe von Speicherwasser in die Gewässer. Zudem gibt es zwei Anlagen, die Trinkwasser für die öffentliche Wasserversorgung bereitstellen. Im Rahmen der wasserwirtschaftlichen Vorgaben und Notwendigkeiten wird an 16 Wasserspeichern die Wasserabgabe auch zur regenerativen Stromerzeugung genutzt. Angesichts des Klimawandels wird den Möglichkeiten der Wasserspeicherung in Zukunft eine noch bedeutendere Rolle zukommen.
Beim Augusthochwasser im Jahr 2005 konnten allein in vier Talsperren im Alpenraum über 110 Millionen Kubikmeter Wasser, also das Wasservolumen von Schliersee und Wörthsee zusammengenommen, schadlos zurückgehalten und insbesondere die Städte München und Augsburg vor einem bisher nicht beobachteten Extremhochwasser geschützt werden.
Der Bau von Wasserspeichern bedingt Eingriffe in Natur und Landschaft. Durch fachübergreifende Planung und ideenreiche Gestaltung ist es jedoch durchwegs gelungen, einen neuen, abwechslungsreichen und hochwertigen Naturraum zu schaffen. Die Stauseen erfreuen sich daher, nicht zuletzt auch wegen des oft vielfältigen Freizeitangebots, der Akzeptanz in der Bevölkerung. Eindrucksvolles Beispiel ist das Fränkische Seenland mit seinen fünf Wasserspeichern, eine gelungene Synthese von wasserwirtschaftlicher Planung und Aufgabe sowie großräumiger Naturgestaltung.
In Bayern gibt es 25 staatliche Stauseen mit einem Gesamtstauraum von rund 500 Millionen Kubikmetern und 50 Quadratkilometern Fläche bei Vollstau. Wasserspeicher werden nach ihrer Funktion in Talsperren und Rückhaltebecken eingeteilt: Dämme von Talsperren schließen den gesamten Talraum ab. Im Speicherbecken wird der Zufluss aus einem Gewässer über längere Zeit gespeichert. Der Sylvensteinspeicher am Oberlauf der Isar und die Trinkwassertalsperren sind hierfür ein markantes Beispiel.
Rückhaltebecken wirken wie Puffer. Sie halten kurzfristig Hochwasser, das aufgrund außergewöhnlicher Regenfälle entsteht, zurück und mindern somit die Hochwassergefahr.
Das Bayer. Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz ist verantwortlich für den Bau, Betrieb, Unterhalt und die Sicherheit der staatlichen Talsperren und Rückhaltebecken. Die genannten Aufgaben werden operativ vom Landesamt für Umwelt und von den jeweils zuständigen Wasserwirtschaftsämtern vor Ort wahrgenommen.