Flüsse und Seen
Bayern ist mit seinen Flüssen und Seen eine der wasserreichsten Regionen der Erde. Diesen natürlichen Reichtum gilt es nachhaltig und verantwortlich zu schützen und zu nutzen – sowohl für uns und kommende Generationen als auch für unsere Nachbarländer und -staaten, in die das Wasser unserer Flüsse, allen voran Main und Donau, fließt.
Vor allem dem Ausbau der Kläranlagen ist es zu verdanken, dass sich die Wasserqualität unserer Flüsse und Seen in den letzten Jahrzehnten spürbar verbessert hat. Doch sauberes Wasser allein genügt nicht. Die Gewässer müssen auch von ihrer Struktur her vielfältig sein, wie es Gewässer natürlicherweise sind. Naturnahe Gewässer und ihre Auen erbringen zahlreiche Ökosystemdienstleistungen.
Immer noch sind mehr als die Hälfte der größeren Bäche und Flüsse Bayerns morphologisch verändert bzw. naturfern ausgebaut. Vielfach ist zudem die ökologische Durchgängigkeit der Fließgewässer gestört. Der ökologische Zustand ist somit nach wie vor nicht zufriedenstellend.
Unsere Lebensadern benötigen wieder mehr natürliche Dynamik sowie eine bessere Vernetzung, die den Fischen und anderen wassergebundenen Organismen es ermöglicht, diese weitgehend ungehindert zu durchwandern. Dies erhält und ergänzt die notwendige Vielfalt dieser wichtigen Lebensräume. Flussauen wirken als natürliche Rückhalteräume, leisten einen wichtigen Beitrag zum Hochwasserschutz und verbessern die Biodiversität. Ein ökologisch intaktes Gewässernetz bildet ein Rückgrat der biologischen Vielfalt.
Darüber hinaus steigern intakte Gewässer für uns Menschen den Erholungswert, werten das Landschafts-/ Stadtbild auf und bilden somit auch einen wichtigen positiven Beitrag für das Wohlbefinden des Menschen (Sozialfunktion).
Neben diesen strukturellen Defiziten gibt es weiterhin diffuse Nährstoffbelastungen aus landwirtschaftlichen Flächen sowie noch verbliebene Restbelastungen aus punktuellen Quellen, die weiter zu reduzieren, nach Möglichkeit zu eliminieren sind.
Ziel ist, die vielfältigen Leistungen unserer Gewässer zu erhalten und weiterzuentwickeln und damit auch den Auswirkungen des Klimawandels (z.B. Anstieg der Wassertemperaturen oder Änderung der Abflussverhältnisse) auf die Gewässer zu begegnen.
Den guten Zustand der Gewässer (und somit ökologisch wertvolle Gewässer) zu erreichen, ist eine enorme Herausforderung für alle Beteiligten. Angesichts der herausragenden Bedeutung des Gewässerschutzes ist die Bewältigung dieser Herausforderung ein zentrales Ziel.
In Bewirtschaftungsplänen werden flussgebietsweise die Gesamtsituation der Belastungen, die Ergebnisse aus der Überwachung der Gewässer und die einzelnen Umweltziele für Gewässer und Schutzgebiete dargelegt. Welche Maßnahmen notwendig sind, um den guten Zustand der Flüsse und Seen zu erreichen bzw. zu erhalten, ist in den zugehörigen Maßnahmenprogrammen festgelegt.
Aufgabe der Wasserwirtschaft ist es, die vielfältigen Nutzungen und Planungen an den Gewässern abzustimmen und mit den wasserrechtlichen Anforderungen und den in der WRRL formulierten Umweltzielen in Einklang zu bringen. Bei gegensätzlichen Interessen gilt es stets, Lösungen mit breitem Konsens zu finden. Hierbei hat es sich bewährt, Beteiligte und Betroffene frühzeitig zu informieren und einzubeziehen. Dies fordern explizit auch die WRRL und die EG-Hochwasserrisikomanagementrichtlinie und sehen hierfür teils auch formelle Anhörungsverfahren vor, in denen Bürger und Interessensgruppen die Möglichkeit erhalten, zur Gewässerbewirtschaftung und Maßnahmenplanung Stellung zu nehmen.
Weiterführende Informationen
Links
- Flussbericht
- Karten zur Gewässerbeschaffenheit
- Gewässer-Nachbarschaften Bayern
- Bachpatenschaften
- Wasserrahmenrichtlinie der EU
- Nachhaltige Wasserkraftnutzung an staatlichen Gewässern in Bayern (PDF-Datei 2,3 MB)
- Nachhaltiger Hochwasserschutz in Bayern - Aktionsprogramm 2020
- Baden in Bayern
Bayerische Strategie zur Wasserkraft
- Langfassung
10-Punkte-Fahrplan für eine ökologische und naturverträgliche Wasserkraftnutzung
(PDF-Datei 153 KB) - Kurzfassung
10-Punkte-Fahrplan für eine ökologische und naturverträgliche Wasserkraftnutzung
(PDF-Datei 70 KB)