Innovationspreis Abwasser 2012
In Bayern ist die Erschließung mit öffentlichen Kanälen und die Reinigung des Abwassers nach dem Stand der Technik nahezu abgeschlossen. In den nächsten Jahren steht jedoch die Sanierung einiger hundert Kläranlagen und von über 12.000 km Kanal an. Dem Freistaat Bayern ist hierbei die Entwicklung und der Einsatz innovativer Technologien und Verfahren ein wichtiges Anliegen.
Unter der Schirmherrschaft des Bayerischen Umweltministers Dr. Marcel Huber wurde im Frühjahr 2012 im Rahmen eines Wettbewerbsverfahrens eine baubegleitende Förderung für bis zu 5 Teilnehmer über insgesamt bis zu 3 Mio. Euro ausgelobt. Daneben wurden Prämien vergeben.
Es konnten innovative Verfahren aus den Bereichen der weitergehenden Abwasserreinigung, der Kanalsanierung, der Misch- und Regenwasserbehandlung, der Energieeffizienz auf Kläranlagen und der Energiegewinnung aus Abwasser angemeldet werden. Die Bewerbungen mussten bis zum 3. September 2012 vorgelegt werden. Die eingegangenen Bewerbungen wurden nach einer Vorprüfung durch ein vom StMUG bestelltes Fachgremium bewertet.
Kriterien für die Preisvergabe
Kriterien für die Vergabe waren u. a.
- der Innovationscharakter der Maßnahme,
- die Übertragbarkeit auf andere Vorhaben,
- die Kosten im Bau und im Betrieb sowie
- die Qualifikation des Planers.
Gewinner des Wettbewerbs
Die Gewinner des Wettbewerbs wurden am 8. Januar 2013 von Staatsminister Dr. Huber bekannt gegeben:
- Die Gemeinde Rott (Landkreis Landsberg am Lech) saniert ihre vorhandene Teichkläranlage durch Neubau zweier SBR-Reaktoren und Bau eines Ausweichbodenfilters. Die Kombination und Auslegung wurde so in Bayern noch nicht praktiziert und ist gut auf andere Anlagen übertragbar. Bei fast jeder zweiten Kläranlage in Bayern handelt es sich um eine Teichkläranlage.
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- Die Stadt Cham möchte auf ihrer Kläranlage eine Flotationsanlage installieren, mit der die energiehaltigen Anteile im Abwasser gezielt der Faulgaserzeugung zugeführt werden. Das eiweißhaltige Abwasser einer Molkerei soll mit einer eigenen Leitung dieser Anlage zugeführt werden, dadurch werden auch Geruchsprobleme beseitigt.
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- Die Stadt Pegnitz beabsichtigt mit der Umrüstung ihrer Kläranlage den Energieverbrauch zu minimieren, indem der anfallende Klärschlamm nicht mehr durch aerobe Belüftung stabilisiert wird, sondern gesammelt und einer benachbarten Kläranlage mit Schlammfaulung zugeführt wird.
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- Die Stadt Straubing plant eine Druckleitung, mit der energiehaltiges Abwasser von Industriebetrieben am Sammelkanal vorbei direkt auf die Kläranlage geführt und dort zur Faulgasnutzung verwertet wird.
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Zusätzlich erhalten folgende Städte eine Prämie:
Die Stadt Bischofsheim an der Rhön erhält eine Prämie für ihr Konzept, eine Kläranlage mit einer Ausbaugröße von 8.500 EW mit einer Klärschlammfaulung zur Klärgasgewinnung umzurüsten.
Foto: Udo Baumann (1. Bürgermeister), StM Dr. Marcel Huber, Hr. Kraft (Ing.-Büro Baur-Consult), Hr. Baur (Ing.-Büro Baur-Consult)
Die Stadt Erlangen erhält eine Prämie für ihr Konzept einer „Energie-Plus Kläranlage“, die langfristig mehr Energie erzeugen als verbrauchen soll.
Foto: StM Dr. Marcel Huber, Wolfgang Fuchs (Werkleitung)